(Helix) C200 soll auferstehen

  • Mich wundert es das du bei der Km Fahrleistung nen Benziner fährst. Warum keine Lpg Umrüstung?

  • Ich fahre auch > 30.000 km/a und keinem Diesel.
    LPG war prima, möchte ich aber nicht mehr.
    Wenn ich an die Motorlaufprobleme denke, bin ich froh drüber. Da wäre Fehlersuche noch übler gewesen.
    GrusS
    P.S. Ich lösche den Beitrag später wieder, möchte Deinen Thread nicht zumüllen.

  • Ach Stefan, lass stehen, ist doch wurscht, Seiten kosten doch nichts und die Diskussion ist schon berechtigt.


    Niyu64
    Diesel im PKW bzw in meinem PKW möchte ich nicht, genau wie bei Stefan, eine Grundsatzfrage.
    LPG ist für mich gar keine Option, da kaufe ich mir eher einen Diesel. Ich finde halt, das ganze LPG Zeug ist nur professionelles Gebastel, mal besser, mal schlechter. Habe schon einige Fahrzeuge mit LPG Anlagen gesehen von Freunden und Bekannten, oder mal an anderen Teilen des Autos Hand angelegt. Alleine schon so Sachen wie die schlimm verlegten Schläuche, Bohrungen in der Ansaugbrücke, Ventilzusatz damit die Ventile nicht abbrennen, Kabeldiebe durch den ganzen Motorraum gelegt. Dazu kommen dann noch der Heckmuldentank, bei dem dann das Ersatzrad rausfliegen würde, irgendwo so einen Betanker und noch ein grässliches LCD Display was nicht zum Innenraum passt.


    Dann Fahrbetrieb bzw meine rein persönlichen Eindrücke von Autos die vor der Ampel ausgehen, Leerlauf- oder Umschaltprobleme haben, nicht zu lange Volllast kriegen dürfen usw - ne, ich hab schon genug Sorgen im Leben, sowas brauche ich nicht. Man merkt halt einfach, dass die Anlagen an die Motor nur drankonstruiert wurden, wenn man da überhaupt von konstruiert sprechen kann. Ich hab ab und an mit Auslegungsgeschichten zu tun, auf was man da alles achten muss bzw was da getestet wird, da unterstelle ich den ganzen Gasbuden/Systemherstellern einfach mal, dass solche Dinge nicht in gleichem Umfang geleistet werden. Der dumme ist dann der Kunde.


    Auch wirtschaftlich betrachtet jetzt keine Option mehr: Habs auch mal gerade in den Armortisationsrechner geworfen, Stand heute müsste Wagen noch zwei Jahre oder 45-50tkm fahren, bis die Anlage ihre Nullsumme erreicht hätte. Da glaube ich brauche ich mir keine Gedanken mehr drüber machen, bevor die Anlage ernsthaftes Geld gespart hätte, ist der Motor verschlissen.



    Wenn es das Herstellerseitig geben würde, wäre es eine Option, ansonsten bleibe ich da altmodisch: Entweder Diesel oder Benzin in den Tank und fertig. Weil so brauche ich mich nur mit den "normalen" Problemen rumschlagen, die Diagnose funktioniert und jede normale Fehlersuche passt. Schont ja auch das Nervenkostüm :crazy:

  • Na klar kann es probleme geben. Aber klar jetzt ist es "zu spät" das stimmt. Ich hab übrigens schon einige lpg Autos gehabt und keines deiner aufgezählten Probleme gehabt aber ne Lpg diskussion brauchen wir hier nicht ;)


    Stefan du hast doch selbt über 300tkm Lpg gefahren aber klar bei nem alten 202 muss man schon genau überlegen ob sich die Umrüstung noch lohnt.

  • Ich war absolut zufrieden. Außer einem defekten Verdampfer keine Probleme.
    Leerlauf normal, Leistung normal und Vollast fuhr ich so lange es der Verkehr zuließ.
    Auch bis in den Begrenzer wenn es sein muss.
    Mir gefiel und gefällt nur das Gebastel des Umbaus und Entfall Ersatzrad (wobei das nicht wirklich schlimm ist) nicht.
    Wen das nicht stört, der kann bedenkenlos umbauen.
    GrusS

  • Du hast gefragt, das war meine Antwort :D
    Könnte man es ab Werk kaufen, wäre es eine Überlegung wert. Wenn ich halt auf den ersten Blick unter die Haube sehe, das an dem Motor gebastelt wurde, bin ich raus.


    Klar, gibt auch vermutlich genau so viele Autos auf die das nicht zutrifft. Aber die Zahl derer mit Problemen ist zweifelsohne höher als die der nicht umgebauten, einfach weil zusätzliche Fehlerpotenziale da sind.


    Ersatzrad ist für mich auch ne grundsätzliche Entschuldigung. Ich fahre ja regelmäßig quer durch die Republik und habe nicht nur reinen Pendelverkehr & wegen nem Platten liegen zu bleiben, ist keine Option. Ersatzrad dauert 10 Minuten, dann kanns weiter gehen. Dazu geschätzt 10% Schlechtwegeanteil wo die Gefahr schon mal was größer ist das es einem den Reifen aufschlitzt.
    Der Platz im Ersatzrad ist zudem für Spanngurte, Unterlegegummis und Lappen verplant, brauche den Kram zwar ständig aber will ihn nicht lose rumliegen haben.

  • Wie gesagt ich wills nicht weiter diskutieren aber wenn man will bekommt man die Anlage komplett unsichtbar im motorraum versteckt und wegen dem ersatzrad gibts die Möglichkeit vom Zylinder Tank oder fährst du auch ständig mit komplett vollem Kofferraum :D


    Leider gibt es zu viele unfähige Umrüster deswegen sind wohl auch so viele schlechte Lpg Autos unterwegs. Ich mache seit Jahren alles selbst an den Anlagen incl. Einbau.

  • Zitat

    ersatzrad gibts die Möglichkeit vom Zylinder Tank oder fährst du auch ständig mit komplett vollem Kofferraum :D


    Ja, brauche den Kofferraum eigentlich täglich und rege mich so schon auf dass der zu klein ist, bzw ich jeden zwei oder dritten Tag die Sitzbank umlegen muss :whistling: dafür auch u.a. die Spanngurte.


    Das mit den schlechten Umrüstern kann ich leider nur bestätigen, dass es auch anders geht, ist auch klar. ;)


    Mal schauen zu was ich in nächster Zeit so komme, die Zündanlage ist als nächstes dran.

  • Puh, letztes Update schon vier Monate her – natürlich ist einiges passiert, aber einige Sachen gingen mir ziemlich auf den Zeiger, dazu später mehr.



    Vibrationen im Antriebsstrang

    Hatte oder habe ich schon länger. Hatte es erst auf die die Winterreifen geschoben, die auch einen erheblichen Anteil an den Vibrationen hatten. Irgendwann dann mal unters Auto geschwungen, den Auspuff runter und den Hitzeschutz ab, und das völlig desolate Mittellager vorgefunden. Das Lager selber war auch schon ¾ fertig, ging aber so gerade noch. Das Gummi völlig dahin.




    Und hier nahm die Katastrophe ihren Lauf:

    Neues Mittellager rein, neue Gelenkscheiben rein. Dazu muss ja die Gelenkwelle getrennt werden, vorher markiert, getauscht, eingebaut - Na klasse, Vibrationen nicht besser, sondern schlechter geworden.


    Ich dachte erst, ich hätte die Welle möglicherweise um einen Zahn in die eine oder andere Richtung verdreht, also noch mal einen ganzen Tag investiert und es zwei Mal hin- und hergedreht.


    Protipp: Wer den Sound eines Jagdflugzeugs in der Werkstatt oder Garage (oder auf der Straße) haben will: einfach mal ganz ohne Auspuff fahren. Meine Fresse, ich hätte nicht gedacht, dass das so laut ist ^^^^^^


    Mit einigen Leuten unterhalten, Rat waren die Zentrierbuchsen bevor es an weitere Maßnahmen geht. Also die auch noch getauscht, minimal besser aber immer noch nicht das Wahre (4. Ausbau).


    Dann eigentlich die Faxen dicke gehabt, Welle ausgebaut und zu Elbe Gelenkwellen hin. Mercedes wollte 950€ für eine neue Welle, das war ich beim besten Willen nicht bereit zu investieren.


    Der Mann vor Ort fragte gleich, wie viele KM die Welle schon runter hätte. Auf die Antwort „gut 300tkm“ rollte er schon mit den Augen. Ergebnis nach 5 Minuten im Schraubstock: Kardangelenk im Eimer (die „Rastpunkt“ des eingelaufenen Lagers hatte ich so auch schon gefühlt) und die Verzahnung total ausgeschlagen: erklärte auch das recht starke Schlagen bei Lastwechseln zusammen mit einem leichten Quietschgeräusch, wenn man aus dem Rollen wieder stark aufs Gas gestiegen ist. Vorschlag des Herren: Umbau auf Klemmverschraubung wie beim 201 (dazu später auch noch mehr), neues Gelenk dran und auswuchten. Quanta costa? 750€. Hmm, schwierig.


    Nach einem kurzen Telefon mit dem Spieler zu ihm gefahren, und eine Gelenkwelle aus einem 180er T-Modell eingeladen. Welle eingeladen und mitgenommen, unters Auto gelegt (stand noch ohne Welle da) und die neue Welle eingebaut.

    Das dumme: bei Mercedes fand man es besonders witzig, bei der 180er Welle ein anderes Mittellager zu verbauen als bei meinem 200er. Auch die Kardanwelle sieht etwas anders aus und ist am Ende verjüngt.


    Als die Welle hinten ums Verrecken nicht passen wollte, beide Wellen nebeneinander gelegt und nicht schlecht gestaunt: Die zweite Welle war 4cm(!) länger als meine Welle. Wie soll das passen? Des Rätsels Lösung: Das Differential ist anders.




    Weil ich aber eigentlich keinen Bock hatte, das Fass auch noch aufzumachen, erstmal geschaut ob sich in den beinahe unendlichen Beständen des player1 noch eine passende Welle auftreiben lässt.


    Sieben Fahrgestellnummern später stellte sich Ernüchterung ein:

    Kein einziges Fahrzeug von besagten VIN hatte die Welle, die ich bräuchte. Dazu muss man sagen, dass die Welle aus zwei Teilen besteht, dem Vorderen und dem hinteren Teil.

    Aus zwei Fahrzeugen hätte ich eine zusammenbauen können, weil einmal mein vorderer Teil und einmal der hintere Teil gleich war, sonst aber nichts. Wegen zu hoher Laufleistung und dem vielen Aufwand + Wuchten aber davon abgesehen.

    Erkenntnis:

    - Diesel haben einen anderen Lochkreis als Benziner (größer)

    - Benziner haben in Abhängigkeit von der Motorisierung ebenfalls verschiedene Lochkreise

    - es gibt unterschiedliche Kombinationen von Gelenkscheiben vorne und hinten bei gleicher Motorisierung

    - es gibt verschiedene Mittellager bei gleicher Motorisierung (andere Innendurchmesser)

    - es gibt verschiedene Ausführungen der Welle (lang verjüngt, kurz verjüngt, straight durch)

    - es gibt in frühen 202ern auch noch Wellen aus dem 190er mit Klemmverschraubung

    und last but not least: das macht alles keinen Sinn


    Weil das ganze Gesuche nicht so einfach war, ich aber auch viel anderweitig eingebunden war, bin ich mit der Klapperwelle noch einige tausend Kilometer rumgefahren, bevor ich die Muße hatte, mich wieder mit dem Schrott zu beschäftigen.


    Nachdem sich keine passende Welle auftreiben ließ, weiter Teilenummern jongliert und zu dem Entschluss gekommen, das passende, kürzere Diff zu suchen und den ganzen Kram umzubauen. Wieder ewig lang das EPC und des Spielers Sortiment gewälzt, dann eine rotbraune Hinterachse eingeladen und alles für den Umbau vorbereitet.



    Der Plan:

    Wieder alles raus, neues Diff rein, neue Gelenkwelle rein, alles wieder zusammen. Ich hatte die Antriebswellen als reine Vorsichtsmaßnahme noch nicht mit den Resten der rostigen Achse weggeworfen: das hat sich gelohnt.

    Beide Diffs vermesse, Ergebnis: das kürzere Diff ist 5 mm schmaler!




    Sprich: Die Antriebswellen müssen auch noch gewechselt werden, gut dass ich sie behalten habe. Also ran ans Werk. Am Vorabend kam mir noch der Einfall, das möglicherweise auch noch die Gelenkscheibe anders sein könnte, weil beim Einpressen der neuen Zentrierbuchsen musste ich den Abzieher kleiner Stellen – das musste ich bei meiner Welle nicht.

    Also wieder das EPC angeschmissen und tatsächlich: der 180er hat eine kleine (90 vs 80 mm Teilkreis). Also schnell noch beim Teilehändler eine passende bestellt, war am nächsten Morgen da.



    Dann ran ans Schrauben, 5. oder 6. Ausbau. Die Schrauben kenne ich mittlerweile persönlich. Soweit alles kein Problem. Als das alte Diff draußen ist und die Antriebswellen nebeneinander liegen, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wenn das Diff ja nur 3-Kanal-ABS hat, mein Wagen aber 4-Kanal, dann haben die Wellen auch keine Sensorringe – der Sensor steckte beim Spender ja im Diff, höchstpersönlich abgeknipst.



    Also müssen die Ringe von links nach rechts. Also den Rost abgeschliffen um festzustellen, dass die Ringe nicht passen. Nachgemessen: 0,5 mm sind die unbearbeiteten Stellen zu groß.

    Also die Wellen gepackt, ran an die Drehbank und die Wellen abgedreht, die Ringe drauf und mit Loctite verklebt.




    Dann wieder zurück ans Auto, alles reingeschraubt, Welle rein, Diff rein, Wellen rein, und gefühlte fünf Kilo Schrauben festgedreht.

    Auto wieder runter, Probefahrt.




    Wahnsinn, endlich Ruhe: Keine Vibrationen mehr, kein schlagen mehr beim Lastwechsel, keine Geräusche mehr beim Lastwechsel. Als Dank gab es dann noch einen Nagel für einen platten Reifen.


    Fazit:

    Wer glaubt, „mal eben“ Gelenkwelle oder Diff wechseln zu können, sollte ganz genau hinschauen: Verschiedene Längen, verschiedene Breiten, (mit ABS, ohne ABS), verschiedene Lochkreise, mit Klemmung oder ohne – und natürlich ist aus den Teilenummern nicht erkenntlich was anders ist, sondern nur das irgendetwas anders ist.


    Haltbarkeit Antrieb: Die Welle ist wirklich fertig. Der Verzahnung sieht man es zwar nicht an, das werde ich aber die Tage mal nachmessen wie viel größer/kleiner die Zähne geworden sind. Das Gelenk rastet spürbar, das werde ich auch mal zerlegen, fühlt sich schon so an als dass die Nadeln sich bereits in die Welle gefressen haben.


    Ins Diff habe ich auch keinen kurzen Blick geworden, da sieht es ähnlich aus: Das Hauptrad lief zwar gut mittig, aber ist schon blind/leicht rau. Die kleinen Kegelräder haben auch schon kleine Fresspuren, und die Evolventenverzahnung war wohl auch nicht ganz perfekt und hat sich gegenseitig abgeformt.


    Da ich aus dem Schaltgetriebe auch schon etlichen Abrieb abgelassen habe, komme ich so zu dem Schluss, dass der Antriebsstrang im 202 für gut 250 bis 300 tkm gedacht ist. Halten werden auch meine Teile noch ein wenig bis sie endgültig zerfallen – und es ist auch ganz massiv eine Frage der Fahrweise, des Fahrprofil, von Ölwechseln und nachschmieren - aber so allmählich ist dann doch Feierabend bei den sich drehenden Teilen.


    Die Tage kommt noch weitere Updates, ich habe noch etliches mehr machen müssen :rolleyes: (die zeitliche Reihenfolge stimmt nicht ganz, spielt aber nur eine untergeordnete Rolle).

    Frohes Schrauben!

  • Da gab's ja ganz schön was zu Schrauben...

    Die Erfahrung mit den unterschiedlichen Diffgehäusen, trotz gleicher Übersetzung, zig verschiedenen LK-Durchmessern an den Kardanwellen kenne ich... Hab die letzten 14Tage auch viel Zeit mit der Suche nach nem Diff für nen 200er Schalter zugebracht. Bis dato allerdings nur mit dem Teileabgleich auf dem Werkstattboden.

    Dann mal frohes Gelingen bei der Reparatur....:thumbup:

    Deiner These mit der technischen Überlebensfähigkeit bis 300tkm muss ich widersprechen... Ich bin bei 380tkm ohne größere Auffälligkeiten bis jetzt. Und weiß auch von anderen Schlachtfahrzeugen, dass auch bei 600tkm noch nicht Ende der Fahnenstange bei der Technik, sondern eher in Sachen Karosserie und elektrischer Ausrüstung kommt...




    Gruß


    Jürgen