Ehemalige Roststellen verzinken oder spachteln

  • Hallo Leute,


    Meine Lady hat 2 kleine Roststellen.
    Die erste 2 Mikrobläschen(man könnte es für ein Staubkorneinschluss im Lack halten) am Kotflügel vorn.
    Die zweite ist bösartiger X( . Aber definitiv nicht durch und nicht stark angegammelt. Es geht um die allseits bekannten Türecken. Genau unten an der Türkanten ist der Lack verletzt und darunter ist es leicht orange.
    Ich habe mir schon verschiedene Meinungen von Lackierern amgehört.


    Von da nehmen sie ein bisschen Fertan, Grundierung und dann mit dem Lackstift drüber 8| ....
    bis zu da brauchen Sie eine neue Tür kostet mit Lackieren 1400€ plus Steuer 8|


    Das Mittelfeld war für reparieren... Aber auf unterschiedlichen Untergründen, nachdem der Rost entfernt wurde.
    Die einen würden verzinnen, grundieren und lackieren und
    die anderen wollten mit Epoxyl hieß das Zeug ( soll so ein Plastik-Harz-Spachtel sein) glaube ich arbeiten.


    Nun zu meiner Frage was ist langlebiger.?
    Wo kommt der Rost seltener wieder?
    Was habt ihr für Erfahrungen?

  • Moin,


    Rost kommt immer wieder durch, wenn er nicht restlos entfern wird. Daher ist hier höchst Sorgfalt auf die Beseitigung zu legen. Mikrostellen auf ebener Fläche lassen sich gut schleifen, gerade, wenn der Rost noch keine tiefen Narben gebildet hat. Gutes Schleifpapier oder ein kleiner Dremelaufsatz und den Steinschlagrost einfach ausschleifen. Anschließend eine 2K-Lackierung drauf und gut ist.


    Türkanten können perfider sein, weil der Rost u.U. in den Falzen sitzt. Aber auch hier gilt: Gründlich entfernen (Je nach Ausmaß chemisch oder bei ganz großen Stellen strahlen) Dann Lackaufbau und Falz mit Kreichöl versiegeln.

    Gruß
    Friedel

  • Moin Friedel,


    Danke für deine Antwort. Das Rost komplett entfernt werden muss ist klar.


    Die Frage die sich mir stellt ist halt ob verzinnen besser ist, wie spachteln - falls mehr Blech vom Rost befallen sein sollte als angenommen.


    Denn ich habe mal gelesen, dass der Spachtel Wasser zieht. Das wäre für neuen Rost ein Paradies, in dem er unbemerkt gammeln könnte bis der Soachtel mit Lack abfällt oder die Tür auf der anderen Seite durch ist.


    Verzinnen hingegen soll wohl aufwendiger und teurer sein... Ich weiß aber nicht ob es unterm Lack besser ist.
    Hat jemand Erfahrungen?

  • Grundsätzlich ist verzinnen, zum einebnen die bessere Methode, aber auch nicht gefahrlos in der Anwendung, da zur Haftvermittlung ein aggressives Flußmittel aufgebracht werden muss, dass sehr korossionsfördernt in Falze und Ecken eindringen kann wo es sich, nur schwer entfernen lässt.


    Dass Spachtel Feuchtigkeit zieht ist auch wieder so ne Halbwahrheit, da er eingebettet zwischen Lack und Blech keine Kontakt zu Feuchtigkeit bekommen kann.


    Welches die bessere Methode ist, hängt halt sehr stark von der Ausführung der Arbeit ab.
    So wie Friedel schon erwähnte - der Rost muss weg... - daran scheitert es aber leider zu 95%


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Grundsätzlich sollte der Rost ganz weg, aber beim Verzinnen sollten Reste kein Problem sein, weil darüber ja eine Metallschicht liegt, so dass kein Wasserdampf mehr dran kommt.
    Das Problem beim rost ist ja, dass er Salze enthält die hydroskopisch wirken. Durch den Lack, Spachtel... diffundiert Wasserdampf und setzt sich auf das Salz und schon rostet es weiter.
    Durch Zinn geht kein Wasserdampf.
    Ok, seitlich könnte man vermuten, dass da was rein kann...
    Grüße
    Stefan

  • @Stefan M.


    Hast Du schon mal verzinnte, bzw. schlampig verzinnte Unfallreparaturen gesehen, wie der Rost eigentlich erst durch das Verzinnen entstand... Hab schon abgeplatze Zinnplatten vom Auto gekratzt, die voll kommen unterrostet waren. Wenn wasserdampf durch den Lack in dem Maße diffundiert, dass er dem Rost Nährboden bietet, weshalb geschieht das nicht auch auf Lackschichten? Sicher ist im eventuell noch vorhandenen Rost der Nährboden schon gelegt. Aber genau der Glaube dass sich noch vorhandener RestRost mit dem Verzinnen isolieren lässt, führt zu schlampiger Arbeitsweise und zu explosiver Korrossionsausbreitung.


    Das Fazit ist schlicht und ergreifend - Der Rost muss weg... :thumbup:


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Was nur mit Sandstrahlen wirklich gut passiert.Ansonsten ist es halbwegs egal ob Spachtel oder Zinn wobei letzteres edler ist und gern genommen wird weils nicht schrumpft wie Spachtel.Aber bei dünnen Flächen wird auch ein Fachbetrieb Spachtel nehmen.
    Wichtig ist nur das keine Luft (besonders feuchte) rankommt.


    Ich hab 30 Jahre erfahrung mit Rost durch meine Oldtimer und inzwischen gute erfahrungen mit folgendem Aufbau.
    Sandstrahlen
    BOB-Versieglung(Baumarkt) Dünn wie Wasser und dringt gut in die Poren ein.
    Zinkstaubspray als Grundierung (keine BOB Grundierung,die ist Mist)
    2K-Lack.
    Referenz-Ein Spitfire der vor 18 Jahren von mir neu aufgebaut wurde.Übler Rosthaufen der alle noch lieferbaren Bleche neu bekam und trotzdem auf knapp einen Quadratmeter Extrablech bestand.
    War/Ist kein Schönwetterfahrzeug geht aber dem Wintersalz wenn möglich aus dem Weg(Hats aber auch schoon mehrfach kennengelernt)Seit Neuaufbau ca 200000Km runtergerissen und letztes Jahr hat er eine Stelle am hinteren Radlauf bekommen.
    Ärgert mich sehr da ich genau dort statt ordentlich zu arbeiten nur gespachtelt hatte.


    Die Karosse hat natürlich den Vorteil fast keine Hohlräume zu besitzen.
    Bei punktuellen Rost der bei MB gern auftaucht ist es meist ja von innen/hinten oder einer Kante.
    Wer das nur von außen behandelt hat wenig Freude dran.
    Der Rost muß weg und beidseitig versiegelt werden.
    Gruß Andi

  • Hallo,
    @ Jürgen: Wasserdampf diffundiert auch durch Lack, wenn dort kein Rost ist. Dann ist dort aber 1. eine Phosphatschicht, welche gut gegen Rost schützt und 2. eben keine Salze die Wasser binden.
    @ Andi: Warum ist die Grundierung von Bob Mist? Ich kenne es, dass bei zu kurzer Trockenzeit der Lack hochkommt. Oder meinst Du die Rostschutzqualität?


    Einig sind wir uns, dass der Rost weg soll.
    Grüße
    Stefan