Politik-Diskussionsthread

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ja mal gespannt was uns allen da blüht und wo die CDU überall umfällt, momentan hört man ja nur von der SPD irgendwas wie mit dem Mindestlohn, von der CDU sind gar keine Konzepte oder Strategien ausser "keine Steuererhöhung" zu vernehmen. Wie die letzten Jahre halt auch, Stillstand :|


    Mal sehen wie lange das Drama dauern wird bis es konkret wird, einen Gabriel als Minister lässt sich wohl nicht verhindern?

  • Ich kann nur hoffen daß es wirklich zu einem Mindestlohn in mindestens der Höhe wie diskutiert, 8,50 die Stunde, kommt.


    Es jst einfach eine Schande. Eine richtige Sauerei. 17 von 100 Arbeitnehmern in Deutschland verdienen weniger, und eine Erhöhung auf 8,50 würde für diese 6 Millionen Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 35% bedeuten.


    Man muß das mal auf sich wirken lassen. Wie weit sind wir gesunken, wieviel Ausbeutung lassen wir zu wenn Millionen für einen Appel und ein Ei arbeiten , keine Rente aufbauen können , keinen nenneswerten Beitrag zum Allgemeinwohl über Lohnsteuern leisten können stattdessen oft genug noch staatliche Hilfe zum Überleben brauchen.Und dafüroft genug noch blöd angemacht werden.


    Scheisse. Einfach verantwortungslose Gleichgültigkeit und mit Spenden der Nutznießer erkaufte Untätigkeit. Ich bin kein Kommunist, ich mach mir nur Sorgen um das Wohl ALLER und nicht nur um meines.


    Mal ein Beispiel einer hier bekannten Firma: War bei TE Taxi um die Ecke, und was sehe ich da ; Man sucht einen Packer für den Teileversand. Halbtags 3,5 Stunden. Dafür gibt es monatlich 480.- Pipen auf Basis Geringfügige Beschäftigung. Macht irgendwas um die 6,70 per Stunde. Krankenversicherung kannste selber berappen. Rente , Arbeitslosenversicherung etc- nicht das Problem von TE.


    Ich hab ein ganz anderes Gefühl im Bauch wenn ich da wieder hingehe. Kriegen den Hals auch nicht voll.Das Übliche.


    Ixh hoffe sehr daß sich das ändert.

  • Ich kann die Stimmen zum Mindestlohn verstehen und finde es auch nicht gut, dass Arbeitnehmer in Deutschland nicht von ihrer Arbeit leben können.
    Allerdings weiss ich nicht ob der Mindestlohn der richtige Hebel für dieses Problem ist. Denn gerade die Länder an der östlichen Grenze Deutschlands können Dienstleistungen zu einem wesentlich geringerem Preis anbieten. Daher ist es meiner Meinung nach nicht nur ein deutsches, sondern ein europäisches Problem.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Nein, ist es icht. Es passiert hier, nicht irgendwo anders. Dein Argument ist, nicht absichtlich, das Argument derer die den Hals nichh voll genug bekommen. In meinem Beispiel müßte TE Taxi seinen ganzen Laden nach Polen verschieben um den Mindestlohn zu umgehen. Und jedes Restaurant auch, jeder Pflegedienst und jedes Hotel. USW. Fast alle die, die von einem Mindestlohn etwas hätten arbeiten in Branchen und Firmen die eben nicht ausgelagert werden können. Die hier sind weil sie hier sein müssen um ihr Geschäft zu machen. Auf dem Rücken ihrer Leute.Und gegen die moderne Sklaverei, genannt Werkvertag, kann man genauso mit Verordnungen vorgehen. es muß nicht sein, soll aber sein, daß Schlachthöfe in Deutschland ihre angestellten Fleischer entlassen und den Job von "selbständigen" Fleischern aus Ungarn machen lassen. Kostenvorteil 80%.


    Es muß etwas passieren in Deutschland. Das hat Auswirkungen auch außerhalb Deutschlands. Nur positive. Hört auf die Mär von dem Zwang der Globalisierung bedingungslos zu glauben. Manche Industrien betrifft das, aber nicht deshalb weil die Verkäufering soviel verdient daß es zum Leben reicht. Die Mehrheit der Bevölkerung ist lohnabhängig. Seit Beginn der Industriealisierung. Und die Mehrheit muß zählen. Nicht allein, aber eben angemessen. Und angemessen ist das nicht was sich in Deutschland seit Jahren abspielt. Es ist unangemessen, ungleich, unfair, unsozial und und oft einfach nur unverschämt. Ohne Scham.

  • In meinem Beispiel müßte TE Taxi seinen ganzen Laden nach Polen verschieben um den Mindestlohn zu umgehen.


    Und das ist nun ein undenkbares Szenario? Bei weitem nicht!


    Der Mindestlohn hat sicher seinen Charme auf der einen Seite: Es wird tatsächlich den Menschen, die Arbeit haben, davon ermöglicht zu leben. Und das ist richtig und gut so.


    Auf der anderen Seite denke ich schon, dass er am Ende auch Arbeitsplätze kosten wird.
    Nicht jede Aufgabe, die heute für wenig Geld ausgeübt wird, macht bei 8,50€/h noch Sinn bzw. trägt sich.
    Auch der Frisör ist ein gutes Beispiel dafür. Natürlich ist dieser nicht von der Globalisierung bedroht, aber ich kenne auch heute schon genug Menschen, die sagen sich, dass es zu teuer ist und greifen einfach zum Langhaarschneider und machen es selbst. Mit steigenden Preisen, wird das einfach zunehmen und Arbeitsplätze entfallen.
    So kann man bei den meisten Dingen durchaus einen gewissen Prozentsatz entfallen lassen.


    Unterm Strich lässt sich Geld volkswirtschaftlich nur einmal verteilen. Das wird auf der linken Seite gerne ignoriert.
    Sprich, wenn man denen allen mehr geben will, dann muss man es woanders herholen. Das wird nicht mit den paar Millionären gelingen.
    Am Ende wird es auf die Mitte hinauslaufen, die heute etwas mehr als die 8,50€/h hat (ich rede wirklich nur von "etwas"). Die wird es bezahlen dürfen. Die wird das "Mehr" beim Frisör, bei TE-Raxiteile oder in der Fleischabteilung bezahlen müssen.
    Das kann man natürlich gut finden, muss man aber nicht.
    Auf der anderen Seite ist das ja oft die linke kommunistische Ader, die das gut und gerecht findet. Wie früher in der DDR. Jeder bekommt das gleiche, egal was er leistet oder kann.


    gruss

  • Hallo


    Zum Mindestlohn:


    Da stehe ich allerdings voll hinter Old Man!
    Das, was hier passiert, ist in höchstem Maße unsozial, schmarotzerhaft, ja kriminell! Auf Kosten der Allgemeinheit werden hier Menschen ausgebeutet! Was Anderes ist das nicht! Punkt!


    Bleiben wir mal beim Frisör:
    Hier bei uns im Dorf gibt es einen kleinen, aber trotz der gepfefferten Preise sehr gut gehenden Frisörsalon. Da zahlst als Mann für einen einfachen Maschinenschnitt 21,50€ für 10 Minuten Arbeit. Gut, dafür bekommst noch einen Kaffee und die Angestelltinnen sind eine Augenweide... *smile*
    Der Chef hat als Hobby teure und schnelle Autos. Im Alltag fährt er einen neuen 7er BMW und seit einigen Wochen parkt da noch ein Mercedes SL auf'm Hof der selbstverständlich größten Villa im Ort. Ein NEUER!!! Und die Angestellten gehen mit 6,- € Stundenlohn nach hause. Da schwillt mir ganz leicht der Kamm, wenn ich sowas sehe. Das straft doch alle Beteuerungen, daß ein Geschäft soooooo hohe Unkosten hat, daß es nix abwirft, doch Lügen.


    Ich gönne ihm den dicken BMW mit den Straßenwalzen als Bereifung und ich gönne ihm auch den schwarzen SL. Ich gönne ihm die Villa und ich gönne ihm auch die weiße Kiesauffahrt (die es NOCH nicht gibt *ggg*). Ich gönne es ihm in DEM Moment, wo er seine Angestellten vernünftig bezahlt!



    Hier wird gezielt Abzocke auf Kosten der Angestellten und der Allgemeinheit betrieben. Leider hat das auch wieder die Politik zu verantworten, denn die hat ein solches Tun mit der Agenda 2010 erst möglich gemacht. Nämlich, daß Leute für Kleinstlöhne arbeiten gehen können und der Staat stockt auf. War gut gedacht, um Langzeitarbeitslose wieder in's Berufsleben zurückführen zu können, aber schlecht gemacht, weil die Masse der Arbeiter in diesem Sektor sind keine Langzeitarbeitslosen. Die sitzen nämlich nach wie vor noch zuhause.


    Also muß hier schleunigst nachgebessert werden. Und das wirksamste Mittel wird da der Mindestlohn sein. Und wenn ein Unternehmen das nicht verkraftet, ja dann gehts halt pleite. Dann ist es wirtschaftlich so schlecht aufgestellt, daß es wohl besser wäre, es ginge konkurs, um dem Elend ein Ende zu bereiten... Und vor den Millionen über Millionen Arbeitslosen, die da "angedroht" werden, hätte ich keine Angst. Erstens werden's nicht so viele werden und zweitens werden die Unternehmen letztlich doch gebraucht. Haare wachsen, also braucht's Frisöre. Gebäude werden jeden Tag schmutzig, also braucht's Reinigungsfirmen. Die Menschen haben jeden Tag Hunger und Durst, also brauchts Metzger, Bäcker, Supermärkte, Getränkeshops...



    Vor der Agenda 2010 ging's doch auch. Und da gab's keine Aufstocker-Arbeiter. Ich sagte es am Beginn meines Beitrages bereits: "...trotz der gepfefferten Preise sehr gut gehenden Friseursalon...." Warum geht der so gut, wenn er so teuer ist und alle Anderen in der näheren und weiteren Umgebung sind eine ganze Ecke billiger?




    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"