Politik-Diskussionsthread

    • Official Post

    Könntest du bitte aufhören so überzeugend zu sein?
    Ich möchte doch weiter an meine Angela Merkel glauben. :S


    Nein mal im Ernst, ich finde deine Beiträge hier zusammenfassend sehr real und gut...
    deswegen ist das auch dein Fred. ^^


    Weitermachen...

  • Alle Staaten der Euro-Zone die Hilfe in Anspruch genommen haben oder noch werden machen keinesfalls einfa ch so weiter. Der Katalog der oft schmerzhaften Maßnahmen ist lang und zeigt Wirkung.
    Von " nur so weitermachen wie bisher" kann nicht die Rede sein. War es auch nie. Wer verzapft den sowas ? Entweder jemand der überhaupt nicht informiert ist oder wer auf diese Uninformiertheit spekuliert.
    Wenn wir in Deutschland nur 30% von dem zu schlucken hätten was die Griechen, Spanier, Italiener Iren und Portugiesen schlucken müssen- Au weia.


    Kann uns nie passieren ? Kurzsichtigkeit geparrt mit Dummheit.


    Sag niemals nie. Denkbar ist alles.


    Aber: Die Frage ist, ob das Modell Einsparungen funktionieren wird.
    Weiter geht es damit, in wie weit die Hilfen jemals wieder zurückgezahlt werden können.
    Klar, du siehst selbst im Fall von Griechenland es nur als "sehr unwahrscheinlichen Fall" an, dass der Schuldenschnitt für öffentliche Gelder kommt. Ich sehe das komplett anders. Dieser wird innerhalb der nächsten paar Monate kommen müssen. Das Land ist überschuldet und wird aus eigener Kraft diese Summen nie mehr zurückzahlen können.
    Im Fall Griechenland wird dieser Zahlungsausfall vom Rest Europas sicher noch zu verkraften sein. Spätestens bei Italien und Spanien sieht das dann aber anders aus.


    Was passiert wenn unsere Exportmärkte aufgrund irgendwelcher Ereignisse wegbrechen ? Arbeitsloigkeit, Staatsschulden, fehlende Steuereinnnahmen etc. Mal sehen ob wir dann quasi von heute auf morgen den Gürtel enger schnallen und weniger "konusmieren".


    Es wird wohl nichts anderes übrig bleiben.
    Die Situation mit über 5 Millionen Arbeitslosen ist übrigens nicht so lange her. Und genau das ist in der Situation passiert. Auch wenn du diese Maßnahmen natürlich von Grund auf falsch findest, aber sie haben ganz klar zu höherer Wettbewerbsfähigkeit geführt.

    Deutschland leistet sich einen Arbeitsmarkt in dem Millionen auf € 480-Basis arbeiten müssen und dabei, meist, noch ihre Krankenversicherung selbst bezahlen dürfen. Und natürlich nix für die Rente bleibt. Ergebnis: Altersarmut und staatliche Unterstützung von armen Rentnern werden dramatisch ansteigen. Heute noch nicht. Aber die Zeitbombe tickt.
    Deutschland hat viel zu wenig in dem Sektor der Niedriglöhne unternommen bzw viel zu viel gesetzliche Möglichkeiten diesem Mißbrauch einen Riegel vorzuschieben versäumt. Man wollte es nicht. Lieber heute billige Löhne zahlen mit denen andere nicht konkurrieren können und später halt die Sozialkassen belasten. Kluge Politik ? Nee, aber sieht erstmal gut aus.Man kann schön auf andere herabsehen.


    Sicher sind die Minijobs ein Thema, welches die Politik angehen muss.
    Ganz so schwarz wie du sehe ich das trotzdem nicht. Warum? Weil neben den Minijobs wir einen historischen Höchststand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben (das sind übrigens die, die in die Rentenkassen einzahlen). Gut merken tut man das auch daran, dass die Sozialkassen richtig volle Konten aktuell besitzen.



    Währung abwerten : Milchmädchenrechnung.


    Wer sich vor Augen hält wie die heutige Arbeitsteilung läuft merkt schnell daß das heute nichts mehr bringt. Das verarbeitende Gewerbe wird sofort durch höhere Rohwarenpreise und höhere Energiepreise
    belastet, dieProduktionskosten steigen entsprechend. Alle notwenigen Importe (von denen jedes Land genug hat) werden soviel teurer daß Lohnerhöhungen für die Bevölkerung zumindest einen Teil davon auffangen müssen. 20% Abwertung bringen 3 % Wettbewerbsvorteil.


    Im Normalfall sollte das verarbeitende Gewerbe eine Wertschöpfung am Produkt betreiben. Und genau diese Wertschöpfung sollte günstiger werden. Wird dieser Vorteil weitergegeben, sollte die Wettbewerbsfähigkeit steigen. In Bezug auf Energie und Rohmaterial bringt die Abwertung logischer Weise nichts.


    gruss

  • Zahlungsausfall ? Hilfen für Italien ? Wo lebst Du ? Weißt Du eigentlich wieviel Italien wem schuldet ?


    Die EZB hält italiensche Staatasanleihen die auf dem Sekundärmarkt erworben wurden in Höhe von ca. 110 Milliarden Euro. Das ist die ganze Hilfe. Die werden in 3-4 Jahren fällig. Bis dahin verdient die EZB daran Zinsen, und bei Fälligkeit wird sie der italienische Staat einlösen. Das Geld dazu wird er durch die Ausgabe neuer Anleihen auf dem üblichen Weg, Kapitamarkt , beschaffen. Business as usual. Macht jeder Staat so. Und wer herumtönt "die können das doch nie zurückzahlen " hat noch nicht mal Basiskenntnisse von Staatsfinanzierung. Was macht den z.B. der Bund ? Nichts anderes.Wir können nämlich unsere Schulden auch nie zurückzahlen. Wir tauschen die alten Schuldscheine gegen (immer mehr) neue ein. Genau wie Italien.


    Es geht nur um die Höhe der dann zu zahlenden Zinsen. Und es geht um die Kreditwürdigkeit, das Rating. Um das Verhältnis von Staatsschulden und Bruttoinlandsprodukt. Ein objektives Kriterium für die genannten Faktoren gibt es übrigens nicht. Italien ist mit ca 130% seines BIP verschuldet, die USA mit etwa 110%.Japan mit mehr als 200% ,Deutschland mit über 80%. Spanien mit weit weniger. Also was sagt uns das ? Nur eines: fast alles nur Psychologie. Einen Staat schlecht reden führt zu höheren Zinsen führt zu mehr Rendite. It's only for the money. Got it?



    Und von einem Modell "Einsparungen" rede ich auch nicht. Sondern, unter anderem, einer wesentlichen Verbesserung der Arbeit staatlicher Organe. Alleine in Italien werden jährlich Dutzende von Milliarden Steuern nocht abgeführt. Da kann man was verbessern. Wird man auch.

  • Zahlungsausfall ?


    Griechenland hat den ersten Zahlungsausfall schon hinter sich (den für die privaten Gläubiger). Der Zahlungsausfall für die öffentliche Hand steht kurz bevor.
    Von einem "sehr unwahrscheinlichen Fall" diesbezüglich zu sprechen, ist an Meinungsmache nicht zu überbieten.


    Weißt Du eigentlich wieviel Italien wem schuldet ?


    Du hast es selbst gesagt, knapp 130% des BIP.
    Italien steht natürlich nicht so schlecht da wie Griechenland, wirklich gut aber auch nicht. Vor allem die Tendenz ist besorgniserregend. Weiterhin wurde in Italien bislang vergleichsweise wenig zu Konsolidierung getan.

    Die EZB hält italiensche Staatasanleihen die auf dem Sekundärmarkt erworben wurden in Höhe von ca. 110 Milliarden Euro. Das ist die ganze Hilfe.


    Und was wäre gewesen wenn nicht?
    Bei den Briten ist das total Käse und hier ist eigentlich nichts passiert? Passt das zusammen?

    Es geht nur um die Höhe der dann zu zahlenden Zinsen. Und es geht um die Kreditwürdigkeit, das Rating. Um das Verhältnis von Staatsschulden und Bruttoinlandsprodukt. Ein objektives Kriterium für die genannten Faktoren gibt es übrigens nicht. Italien ist mit ca 130% seines BIP verschuldet, die USA mit etwa 110%.Japan mit mehr als 200% ,Deutschland mit über 80%. Spanien mit weit weniger.


    Es sind vor allem die Tendenzen und die Ausblicke. Des weiteren (habe ich aber auch schon mal gesagt) sind nicht nur die Staatsschulden eines Landes relevant, sondern auch die Unternehmens- und Privaten Schulden. Dazu kommt, wer hält diese Schulden. In Japan liegen die meisten Schulden im eigenen Land. In einem solchen Fall könnte die Regierung das Geld jederzeit über Steuern umverteilen. Wenn die Schulden wie bei Griechenland, Italien oder Spanien in erster Linie aber im Ausland liegen, dann wird es schwer dem eigenen nackten Landsmann in die Tasche zu greifen.


    Italien hat 2010 übrigens grade mal 117% des BIP an Schulden gehabt. 2012 waren es schon 127%, Tendenz weiter steigend. Gegenmaßnahmen sind nicht wirklich in Sicht. Das macht vor allem das schlechte Ranking. Spanien war 2007 bei 36% des BIP, 2010 bei 61% des BIP und 2012 bei 86% des BIP (übrigens entgegen deiner falschen Aussage mehr als Deutschland). Diese Entwicklung und die Ausblicke machen die Sorgen und das Rating.


    gruss

  • Die Frage war WEM Italien Geld schuldet, nicht wieviel in Bezug zum BIP. Also, die hier genannten "Hilfen" sind genau 5% der italienischen Staatsschulden die die EZB hält. Nur mal im Vergleich zu Japan: Dort kauft die Notenbank 70 % aller Staatsanleihen. Die japanischen Schulden können schon lange nicht mehr von der Bevölkerung oder wirtschaft finanziert werden. Italien dagen ist ein vergleichsweise reiches Land mit niedriger privater Verschuldung und viel privatem Immobilienbesitz. Da wäre noch viel zu holen. Wenn es denn sein müsste. Was nicht passieren wird. Der Anstieg der Verschuldung ist drastisch gebremst. Und wenn sich das Land von der kriminellen Krake Berlusconi befreit hat, was nur noch wenige Tage dauern wird, sind die Chancen für eine Konsolidierung deutlich besser.


    Die EZB hat italiensiche ( und andere) Staatsschulden aufgekauft um klar zu zeigen daß sich die Eurozone nicht auseinanderdividieren lässt. Keine Zinsstrangulationen aufgrund von fragwürdigen Ratings und spekulativen Angriffen. Die EZB hat im Interesse aller Euro-Staaten ein Zeichen gesetzt. Und nicht Italien aus einem unlösbaren Dilemma geholfen.Nur Italien vermeidbare ,überhöhte Zinsen erspart.
    Die Aufkäufe, die Rettungsschirme der EZB sind an ganz klare, strikte Vorgaben bezüglich Haushaltssanierung etc geknüpft. In Grobritannien fehlr dieses Element vollkommen. Sie unten.Und da liegt schon ein entscheidender Unterschied. Geld drucken , wie USA, Japan und UK oder zinsmindernd intervenieren unter der Voraussetzung der Haushaltsdisziplin ist nicht das Gleiche.


    Spanien musste enorme Summen aufbringen um die Scheisse die seine Banken gebaut haben aufzufangen. Daher der dramatische Anstieg der Verschuldung. Hat nur peripher etwas mit dem Euro zu tun. Und nur peripher mit der Leistungsfähigkeit seiner Industrie und staatlichen Institutionen. Und diese Verschuldung des Staates infolge von Liquiditätsengpässen seiner Banken als Folge von zu lockerer Kreditvergabe an jedermann wird sich langsam,über Jahre abbauen wenn die Banken Hilfsgelder wieder an den Staat abführen können und müssen. Siehe Bad Bank Hypo Real Estate Deutschland. Das gleiche Problem hat auch Großbritannien. Dort allerdings hat man nichts gelernt und vergibt schon wieder Hypothekendarlehen in Höhe von 95% des Kaufpreises von Immobilien. Same procedure as everx year, same outcome predictable.


    Griechenland war und bleibt ein eigener Fall. Die unfähige Verwaltung und die betrügerischen Manipulationen (mit Hilfe einer amerikanischen Bank, LOL) vor dem Beitritt sind einzigartig. Und die Verkrustung der Gesellschaft trägt auch dazu bei. Nur, Griechenland ist ---klein. Winzig. Die grosse Masse zählt. Und die scheitert nciht an Griechenland. Selbst wenn man , sozusagen als Nebenkosten, denen mal 50 Milliarden erlassen würde wäre das , verteilt auf alle anderen, ein kleiner Brocken. Man gibt jede Menge mehr Kohle für Dinge aus die durchaus fragwürdig sind. Nur halt nicht so publikumswirksam. Und nur halt keine Munition für die internationale Legion der Euro-Gegner. Aber noch ist es nicht so weit, kein Schuldenschnitt, und alle maßgeblichen europäischen Institutionen bzw deren Sprecher schliessen einen weitere Verringerung der Schulden via Erlass aus. Nicht nötig. Abwarten.


    Überhaupt. Abwarten anstatt immer Gespenster sehen. Wer Gespenster sieht hat Angst. Immer schlecht, nur gut für das Geschäft anderer.

  • Interessant.
    Ich bin gerade in Polen (Urlaub) und gestern hoerte ich, dass im Jahr 2013 100% mehr Strafen folgten (als im Jahr 2012) fuer Eltern, die ihren Kindern Gewalt angetan haben.
    Hat das nichts mit Politik zu tun?
    Durchaus!
    Armut, Armut, Armut......keine Chancen, Alkohol, usw.
    Aber....Wayne interessierts?
    In Staedten wie Warschau, Breslau oder Krakau wird investiert - aber in meiner Heimatstadt Lodz (in meiner Jugend fast 1 mln Einwohner) laeuft nicht alles so toll.
    Lodz lebt im Schatten von Warszawa.
    Im Jahr 2050 sollen nur noch 350.000 Menschen hier leben.


    Grosse Fabriken wie die von Dell oder Indesit geben Teil der Menschen Arbeit.
    Meine ehemalige Schulkameradin arbeitet dort - sie baut Herde und andere weisse Ware zusammen und arbeitet im Schichtsystem.
    Was verdient sie? Wenn alles gut geht 1700 zl netto im Monat was 425 euro entspricht.
    Und davon muss sie leben.
    Das ist eine Kunst fuer sich.
    Auto, Urlaub, Shoppinggaenge kommen nicht in Frage,


    Sozialhilfe gibt es in Polen nicht.


    Politiker? Was wollen die? Eigene Taschen und die Taschen ihrer Familie mit Geld stopfen.
    Korruption wird zwar bestraft aber......na und? Man findet immer Wege und Moeglichkeiten......


    Auch in Polen regiert alles das liebe Geld.
    Nicht anders als in Deutschland oder USA.
    Wer Geld hat hat die Macht.
    Aber scheinbar.....Geld muss nicht reel existieren.......und irgendwann platzt sie leere Blase und die Menschen werden aufeinander los gehen.
    Immer mehr erinnert mich die Realiteat an so manchen SF-Film.


    Frau Merkel hat in Polen einen sehr guten Ruf.
    Die sagen hier "dank Merkel ist Deutchland stark" (als waere vor Merkel schwach?) blablabla.......naja, die Polen verkaufen 25% der Produktion nach Deutschland und sind froh, dass die politische
    Situation in Germany sich nicht veraendert hat. Nach der Wahl.


    Im Jahr 2012 habe ich die deutsche Staatsbuergerschaft angenommen - Grund?
    Wollte waehlen gehen, endlich.
    Habe auch gemacht und.....nichts hat sich gaendert .-)


    Die Politik in Deutschland ist die Politik der Reichen.
    Brot, Zucker und Spiele - oh, sorry.... Zuckerbrot und Spiele.
    Das haelt die Menschen dumm, die interessieren sich fuer nichts anderes als neuer FlachbildschirmTV oder neuer Smartphone - die Leute gehen auch nicht waehlen.
    Also....bleibt alles beim Alten.


    Das war mein Gedankengang zum Thema Politik.


    Gruss aus Zentralpolen
    Teresa

    Nur Benz - alles Andere ist Behelf ;)

  • Die Frage war WEM Italien Geld schuldet, nicht wieviel in Bezug zum BIP


    Beide Fragen hast du gestellt, bei beiden habe ich eine Antwort gegeben ... musst nur nachlesen ;).

    Die Aufkäufe, die Rettungsschirme der EZB sind an ganz klare, strikte Vorgaben bezüglich Haushaltssanierung etc geknüpft.


    Und wie in fast jedem Beitrag, eine falsche Aussage. Bei den Rettungsschirmen ist das richtig, aber was sollen bitte die "klaren, strickten Vorgaben" sein, die aus einem Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB sein? Die EZB hat diese italienischen Anleihen bedingungslos aufgekauft!

    Spanien musste enorme Summen aufbringen um die Scheisse die seine Banken gebaut haben aufzufangen. Daher der dramatische Anstieg der Verschuldung. Hat nur peripher etwas mit dem Euro zu tun. Und nur peripher mit der Leistungsfähigkeit seiner Industrie und staatlichen Institutionen.


    In dem Fall wurden nur Verbindlichkeiten einer Volkswirtschaft verschoben. Daher sage ich immer, man muss auf die gesamte Volkswirtschaft schaun und nicht nur auf den Staat.
    Auch Spanien hat Jahre lang deutlich mehr konsumiert, als sie erwirtschaftet haben. Irgendwann platzt die Blase.

    denen mal 50 Milliarden erlassen würde wäre das , verteilt auf alle anderen, ein kleiner Brocken. Man gibt jede Menge mehr Kohle für Dinge aus die durchaus fragwürdig sind.


    Um das mal in Relation zu setzen:
    Wir haben rund 7 Millionen Mini-Jobs, wo die Leute max. 480€ verdienen. Würde man denen das Dreifache geben, würde diese sicher ganz gut leben. Dieses Geld würde 7,5 Jahre dafür reichen.
    Oder anders formuliert, unsere 7 Millionen Mini-Jobber dürfen für diese "Peanuts" 15 Jahre lang schuften. Also entweder wir haben kein Mini-Job Problem oder diese "Nebenkosten" sind doch nicht so ganz trivial.

    Aber noch ist es nicht so weit, kein Schuldenschnitt


    Kannst du noch fünfmal behaupten, es wird nicht wahrer werden bzw. den ersten Schuldenschnitt, der längst vollzogen wurde, rückgängig machen!!!


    gruss

  • @Teresa


    Natürlich ist das Alles Politik.
    Aber es ist auch eine Binsenweisheit, daß nur das verteilt werden kann, was vorher erwirtschaftet wurde. Und da ist ein Staat als Ganzes zu sehen, die öffentliche Hand, die Wirtschaft und Land und Leute, wie man so schön sagt. Hat ein Staat eine starke Wirtschaft, kann er natürlich jede Menge Wohltaten über sein Volk ausgießen, hat er die nicht, fallen die Wohltaten kleiner aus oder entfallen komplett. Ist auch ganz einfache Mathematik.



    Old Man z.B. sieht es nur aus der Sicht der öffentlichen Hand. Und dort scheint eine ganz andere Mathematik zu herrschen. Schulden machen ist garkein Bißchen schlimm, das Geld zahlt eh niemand zurück, will auch keiner jemals wieder haben und wir können auf Immer und Ewig so weitermachen. Die Krux an der ganzen Sache ist, daß das scheinbar tatsächlich auch funzt. Denn solange du Schulden bei mir hast, kassiere ich Zinsen von dir. Ich muß halt nur aufpassen, daß du immer so solvent bist, daß deine Zinsen löhnen kannst. Und solltest du das irgendwann mal nicht mehr können, habe ich entweder ein Problem oder du hast einen Bürgen, an den ich mich dann wenden kann. Unsere Südstaaten z.B. hätten gerne die Nordstaaten als Bürgen, weil ihr Dispo EIN KLEIN WENIG überschritten ist und den Ausgaben halt nicht genug Einnahmen gegenüber stehen :D



    Staaten können damit paradoxerweise sehr lange wurschteln und auf Verschleiß fahren, die finden auch immer Jemanden, der noch ein bißchen Kohle für sie hat. Die DDR z.B. konnte das 40 Jahre lang. Gorbatschow hat Glasnost und Perestroika auch erst in's Leben gerufen, als er gemerkt hat, daß die UDSSR und ihre Bruderstaaten kurz vor dem finanziellen Aus standen. Scheinbar wollte die restliche Welt nicht bürgen :rolleyes:



    Und was mache ich dann als Staat??


    In der Vergangenheit hat die Menschheit ein recht einfaches und pragmatisches Mittel gehabt, um ihre maroden Staaten zu sanieren: Sie haben Kriege angezettelt! Je größer und umfassender diese waren, umso besser. Hinterher ist alles kaputtgeschlagen und dann fang mer wieder von Vorne an :P



    Übrigens: Eine weitere, ganz einfach Erkenntnis aus der Medizin läßt sich auch auf die Wirtschaft übertragen: BLASEN™ heilen dann am Besten, wenn man sie aufsticht. Und in der Geschichte wurde bislang noch jede Blase aufgestochen - der Volksmund sagt "Blase ist geplatzt". Das ist keine Panikmache und Hetzerei, das ist bittere Realität.




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Doc:


    So ist es. Bis du keinen mehr findest, der dir Geld zur Verfügung stellt.




    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"