Politik-Diskussionsthread

  • Ich meine, mal irgendwo gelesen/gehört zu haben, daß man von Vollbeschäftigung spricht, wenn die Arbeitslosenquote bei 3% läge. Denn die 3% wären dann die Leute, die selbst dann nicht arbeiten können, wenn es mehr offene Stellen als Menschen im Land gäbe.



    Die CDU muß wieder zurück zu ihren Wurzeln, zu ihrer bürgerlich-konservativen Politik, die sie bis zum Beginn der Merkel-Ära vertreten hat. Anders wird sie sich nicht wieder berappeln können. Und ich fürchte, das wird mit einer AKK alias "Merkel 2.0" nicht funktionieren. Ja gut, Eine "Adenauer-Erhard-Kohl-CDU" agiert in erster Linie für die Wirtschaft, das ist schon richtig. Aber: Nur eine starke Wirtschaft garantiert ein wohlgefülltes Füllhorn an Sozialleistungen und anderen öffentlichen Aufgaben (z.B. Bildung/Infrastruktur). Ich kann nur verteilen, was ich habe, das ist simple Mathematik.


    Und die SPD muß aufpassen, daß das auch passiert. Daß das Füllhorn auch wirklich statt findet. Denn man weiß ja: So ganz von selbst passiert das nicht, die Wirtschaft neigt nun mal dazu, das riesige Füllhorn lieber selbst zu behalten und den "kleinen Mann" stumpf verhungern zu lassen (vgl. USA). Auch darauf sollte sich die SPD wieder besinnen, statt ihr Klientel immer und immer wieder zu verraten und zu verkaufen. Markige Sprüche auf Wahlplakaten (hier in Hessen hängen sie noch...) reichen da nicht aus, das geht tiefer.


    Uralte Rezepte? Sicher. Aber auch "immergültige" Rezepte. Das galt gestern, gilt heute, wird auch morgen noch gelten. Die soziale Marktwirtschaft ist meines Erachtens nach das beste System, daß es weltweit gibt und welches es unbedingt zu schützen und zu bewahren gilt. Aber die sog. Volksparteien geben sich in jüngster Zeit lieber sozialen Experementen hin und versuchen, das Rad neu zu erfinden. Das KANN gut gehen, MUSS aber nicht. Momentan sieht's so aus, als ginge es schief...



    Und die sog. Randparteien? Das Ganze funktioniert nur auf Dauer, wenn es sich die Waage hält. Verschiebe ich die Waagschale zu weit in Richtung "Sozial", hört sich das oberflächlich betrachtet erstmal prima an. Geht aber auf Dauer schief (siehe 2. Absatz). Füge ich dem netten Wort "Sozial" noch das böse Wort "ismus" an, müßten eigentlich bei jedem normal denkenden Menschen im Land die Alarmglocken läuten. Da ist der Osten halt wacher wie der Westen, die hatten das schon. Jetzt könnte ich dem Wortkonstrukt "Sozialismus" noch das böse Wörtchen "National" voran stellen... (Auch DAS hatten wir schon, oder?!) Dann haben wir zwei Konstellationen, die sich auf dem ersten Blick gegenüber stehen wie Feuer und Wasser, nämlich Linksextrem vs. Rechtsextrem. Aber unter'm Strich verfolgen beide Richtungen das selbe Ziel: Die unbedingte Unterwerfung der Bevölkerung zum Nutzen eines starken Staates, einer starken Politikerelite, eines Führers, was auch immer. Ergo: Links oder Rechts ist egal, Beides ist gleich böse!


    Und die linken und rechten Flügel erstarken momentan in Deutschland, wobei der linke Flügel überproportional wächst. Denn mittlererweile sind ja fast alle Links: CDU, SPD, Grüne und Linke sowieso, die Medien als vierte Macht ebenfalls, nur die FDP dümpelt irgendwie in Zeit und Raum umher. Und der "kleine Mann" reibt sich verwundert die Augen.


    Und diesen Schuh dürfen sich die ehemaligen Volksparteien CDU und SPD anziehen, denn die haben das mit ihrer Rumexperementierei überhaupt erst zugelassen. Da hilft es nicht zu schimpfen und zu zetern und sich in 2009 an den Linken und ab 2015 an der AfD abzuarbeiten, sie müssen einfach nur wieder die Politik machen, die das Volk von ihnen erwartet. Da hilft übrigens auch nicht, irgendwem die gemachte Politik ERKLÄREN zu müssen, das Volk ist nämlich nicht so doof, wie die Damen und Herren Volksvertreter meinen. Das Volk versteht sehr gut. Es will keinen Erklärbär, es will eine andere Politik. Das ist der Punkt!





    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
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    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Es will keinen Erklärbär, es will eine andere Politik.

    Ja*ein, aber eindeutig. :D


    Es gibt für jede Art der Entscheidung eine nachvollziehbare Erklärung; wenn diese vermittelt wird dann ist das schon mal viel Wert. Keine Erklärung oder verlogene Erziehungsversuche sind allerdings kontraproduktiv.


    Ich denke, es wäre speziell in Deutschland ein leichtes, das Volk von kritischen Entscheidungen zu überzeugen da wir nach wie vor sehr geduldsam und "Kaisertreu" sind. Das klingt in erster Instanz sehr abstoßend aber ganz falsch ist es nicht. Bei uns ist ein Militärputsch undenkbar, bei Streiks werden keine Sprengsätze gelegt und bei Demonstrationen fluten wir das Rathaus nicht mit Gülle. Das sind Beispiele unserer französischen Nachbarn welche vor 250 Jahren revoltiert haben und das in die Kultur übergegangen ist; bei uns ist es für Politiker etwas einfacher.


    mfg

    mb

  • Erstmal ja. Der Deutsche hält länger still, ist leidensfähiger. Aber wenn er an den Punkt kommt, wo es ihm reicht, kann er auch revoltieren. Und das dann meist gründlicher und nachhaltiger. Haben wir ja schon bewiesen, daß auch wir ganze Staatssysteme stürzen können...


    Viele sehen heute Parallelen zur Weimarer Republik Ende der Zwanziger Jahre. Auch damals wurden die linken und rechten Kräfte immer stärker, weil es die politische Mitte nicht in den Griff bekam. Das mag auch daran gelegen haben, daß die politische Mitte nicht so etabliert war wie heute. Wie auch immer, seinerzeit haben die Rechten "gewonnen". Und man zieht daraus den Schluß, daß das wieder passieren wird. Deswegen werden heute Scheingefechte gegen nicht vorhandene "Millionen von Nazis" geführt. Darin befleissigt sich die Linke besonders. Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich behaupten, die Linken tun das, weil sie nicht schon wieder den Kürzeren ziehen wollen. Wenn ich ein böser Mensch wäre...



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Also ganz ehrlich hoffe ich im Zweifelsfall darauf, dass z.B. die Israelis einem neuen Führer rechtzeitig das Licht abschalten. Ich bezweifle ganz ehrlich, dass es in den sog- Volksparteien angekommen ist, was da gefragt ist.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Wenn dem so käme sähe es aber ganz anders aus als man das auf den ersten Blick erwartet. Die Konservativen und die neue Rechte hat mit Israel kein Problem; Martin Schulz hingegen wurde in Jerusalem schon ausgepfiffen.


    mfg

    mb

  • Auch damals wurden die linken und rechten Kräfte immer stärker, weil es die politische Mitte nicht in den Griff bekam. Das mag auch daran gelegen haben, daß die politische Mitte nicht so etabliert war wie heute.

    Das Problem aus meiner Sicht ist, dass die ehemaligen Volksparteien nur noch Politik der Mitte machen.

    Schaut man 40 Jahre zurück, dann hatte die CDU/CSU einen sehr starken rechten Flügel und die SPD einen großen linken Flügel. Es waren damals Parteien rechts der Mitte bzw. links der Mitte. Die Volksparteien haben ihre Flügel aufgegeben und Platz gemacht für andere Parteien.

  • Naaaaaaja, Politik der Mitte... darüber könnte man streiten. Meiner Ansicht nach nur noch Politik links der Mitte. Aber das ist es nicht alleine, es ist auch die Art, wie heute Politik gemacht wird: Nur noch Konsens, streiten ist verboten und notfalls geht das Oberhaupt (fragwürdige) Alleingänge, die auch im Nachgang nicht zur Diskussion stehen dürfen. Bis zum Einzug der AfD im BT hatten politische Debatten doch nur noch die Qualität eines Rosamunde-Pilcher-Filmes. Kritik war nur noch ganz leise gestattet und wer etwas lauter wurde, dem wurde das "vollste Vertrauen" ausgesprochen, sprich, er wurde aus Amt und Würden entfernt!



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Immer schön Alternativlos halt.

    Quasi eine demokratische Diktatur. :crazy:

    Dann schon lieber eine Parlamentarische Diktatur, da wird was gerissen. 8o

    Abfall gehört in den Eimer und nicht auf die Straße.

  • Erstmal ja. Der Deutsche hält länger still, ist leidensfähiger. Aber wenn er an den Punkt kommt, wo es ihm reicht, kann er auch revoltieren. Und das dann meist gründlicher und nachhaltiger. Haben wir ja schon bewiesen, daß auch wir ganze Staatssysteme stürzen können...


    Genau, denn der Deutsche nämlich ist zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie... ach lassen das lieber.xD

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.