Hi Leute!
Ich möchte euch hier mal vorstellen was ich an meinem Motor alles verändert habe, welche Erfahrungen ich gewonnen habe usw.
Als erstes hatte ich mir vor ca. 1,5 Jahren nen größeren LLK eingebaut, der bis vor wenigen Tagen auch noch problemlos funktionierte (dann war ne Schweißnaht gerissen, - ist aber schon wieder geflickt).
Nach dem LLK kam dann eine 230K übliches Tuningpaket (Übersetzung + Chip) zum einsatz. Normalerweise wäre noch ein geändertes Rohr für den LMM mit dabei gewesen, hatte ich aber aus Kostengründen gespart, da die gesamte Verrohrung in verbindung mit dem LLK sowieso geändert wurde.
Nach dem Umbau war ich auf einem Prüfstand der das ernüchternde Ergebnis von 205 PS, statt der versprochenen 250 PS ausspuckte.
Hier muss ich noch ergänzend hinzufügen, dass die Prüfstandsfahrt wohl auch etwas daneben ging, da ich mit Winterreifen bei ca. 30°C auf der Rolle war. Die Leistungsmessung wurde im 3. statt im 4. Gang gefahren, weil die Winterräder nur bis 190 km/h zugelassen waren.
Es flogen doch schon massivere Gummifetzen von den Reifen, worauf ich schlussfolgere das dort schon einige PS "verpufft" sind ...
Anhand von Vergleichsfahrten mit anderen Fahrzeugen kam ich zu dem Schluss das tatsächlich ca. 230 PS anliegen sollten, was ja die übliche Zahl bei Tuning-Kit's ist.
Dennoch habe ich den Umbau reklamiert und nach einer Weile hin und her 80% der Kosten zurück bekommen, durfte aber den Chip behalten (nur die Übersetzung musste ich zurück schicken).
Als nächstes habe ich mir einen gebrauchten M64 Kompressor versorgt und diverse Modifikationen daran vorgenommen. Ich habe Ein- und Auslassöffnung am Kompressor vergrößert, größere Nadellager eingebaut und die Rotorn neu "beschichtet". Die Lagerluft wurde vergrößert (um ca. 2-3 hmm), spezielles Fett für hohe Temperaturen (bis 260°C) kam für die Nadellager zum Einsatz und frisches Getriebeöl wurde eingefüllt.
Weiterhin habe ich mir ein 63er Laderad drehen lassen und die Magnetkupplung am Kompressor entfernt. Für dieses Laderad habe ich mir noch Spindellager versorgt welche bis zu 26000 U/min ab können (diese sind noch nicht verbaut).
Von einem Arbeitkolegen habe ich mir derzeit noch Audi RS2 Einspritzdüsen geliehen, welche (bis auf die Clipse) Plug & Play mäßig in den W202 passen und bis jetzt einwandfrei Ihren Dienst verrichten.
Nachdem alles verbaut war, stand die erste Probefahrt an, welche sehr ernüchternd verlief: Es wurde überhaupt kein Ladedruck aufgebaut und der Wagen fuhr sich wie ein 180er ...
Ich fand heraus dass das MSG die Magnetkupplung überwacht und deshalb keinen Ladedruck zuließ > also schnell Magnetkupplung angesteckt zwischen Luffikasten und Kühlwasserbehälter geklemmt und nochmal gefahren. Siehe da, schon war Ladedruck vorhanden und das Auto schob schon bei Halbgas sehr stark vorwärts. Nach einer Warmfahrphase wurde das Gaspedal das erste mal durchgetreten, was gleich die nächste Ernüchterung brachte: enorme Leistungseinbrüche bei 2000, 3000 und 6000 U/min.
Nach Messungen an der Lambdasonde stellte sich heraus, dass die Einbrüche durch zu mageres Gemisch und das eingreifen der Klopfregelung verursacht wurden.
Ich nahm Messungen am Luftmassenmesser vor und fand heraus, das genau in den problematischen Drehzahlbereichen die Luftmassenwerte "einbrachen" und demzufolge zu wenig Benzin eingespritzt wurde. Nach verschiedenen versuchen an der Verrohrung vor und nach dem LMM fand ich die Lösung in einem einfachen Luftleitblech, welches im 90° Rohrbogen vor dem LMM montiert wurde und die Verwirblungen im Rohr beseitigte. Der Motor dreht nun über das gesamte Drehzahlband sauber hoch und die Lambdawerte unter Vollast sind konstanter als je zuvor, was für die gelungene Eigenkonstruktion spricht.
Die Fahrleistungen haben sich spür- und messbar verbessert, der Ladedruck liegt nun bei durchschnitllich 0,8 Bar unter Vollast (gegen Drehzahlende sogar 0,9 Bar). Die errechnete Höchstdrehzahl des Kompressors liegt bei ca. 18000 U/min (bei einer Motordrehzahl von 6500 U/min). Die Beste gestoppte Zeit von 0-100 km/h lag bei ca. 6,4 Sekunden, wobei hier vorallem im 1. Gang die 255er Hinterreifen an Ihre Grenze stoßen und die Motorleistung nicht vollständig auf die Straße übertragen können.
So!, nun habe ich genug geschrieben und möchte euch auch meine Bilder nicht vorenthalten (es kommen später sicher noch ein paar Bilder hinzu).
MfG Joe!
Hier der Blick ins Gehäuse des Kompressors, man sieht die vergrößerte Ansaugöffnung (insbesondere die größeren "Taschen" links und rechts) und die neuen größeren Nadellager, welche der Haltbarkeit dienen sollen:
http://img513.imageshack.us/my.php?image=kompressor1tk7.jpg http://img513.imageshack.us/im…326/kompressor1tk7.th.jpg
Hier die Ansaugöffnung von hinten, hinter den schwarzen "Deckeln" sitzen die Nadellager (die Deckel sind aus Alu und mattschwarz lackiert, die Farbe sollte letzte "Ritzen" verschließen):
http://img513.imageshack.us/my.php?image=kompressor2ne7.jpg http://img513.imageshack.us/im…796/kompressor2ne7.th.jpg
Hier der Blick in die Ansaugöffnung, man erkennt sehr gut die ausgearbeitete "Tasche", wodurch die Ansaugöffnung quasi breiter wird:
http://img257.imageshack.us/my.php?image=kompressor3ie4.jpg http://img257.imageshack.us/im…926/kompressor3ie4.th.jpg
Hier sieht man die Auslassöffnung, welche ebenfalls vergrößert und von der Form her an die neueren Kompressormodelle angepasst wurde:
http://img513.imageshack.us/my.php?image=kompressor4tc9.jpg http://img513.imageshack.us/im…233/kompressor4tc9.th.jpg
Dies ist das "Herzstück" des Kompressor - die Rotoren, welche neu beschichtet wurden, wodurch alle "Gebrauchsspuren" verschwanden:
http://img513.imageshack.us/my.php?image=kompressor5el8.jpg http://img513.imageshack.us/im…031/kompressor5el8.th.jpg
Das vorerst letzte Bild, die Rotoren nochmal von oben, mit den Wuchtungsbohrungen:
http://img513.imageshack.us/my.php?image=kompressor6tt7.jpg http://img513.imageshack.us/im…552/kompressor6tt7.th.jpg
So!, nun bin ich mal auf Antworten gespannt, - MfG Joe!
Geändert von Andreas am 06.05.2007 11:33:57
Grund:doppelposting entfernt