ATU vor Insolvenz?

  • Bei der Firmenkette ATU steht es Spitz auf Knopf. Der Verkauf de Kette von den bisherigen Eigentümern, eine Reihe Hedgefonds (vulgo Heuschrecken), an die französische Mobivia-Gruppe könnte an den überhöhten Mieten scheitern, die ATU für rund 300 der 600 Werkstätten bei der niederländischen Lino-Gruppe (Eigentümer Deutsche Bank und der Hedgefonds Davidson Kemper) bezahlt.


    Die Vermieter verlangen von den Alteigentümern eine Einmalzahlung von 100 Millionen und wären im Gegenzug bereit, die Mieter für die Filialen auf 26 Millionen im Jahr bei einer Laufzeit von 20 Jahren zu senken.


    Am 17.11. hat der als Sanierer eingesetzte Herr Ziems dem Aufsichtsrat erklärt, eine positive Fortführungsprognose sei entfallen. Nach dieser Angabe muss innerhalb von drei Wochen ein Verkauf stattfinden oder Insolvenz angemeldet werden.


    http://www.sueddeutsche.de/wir…ie-werkstaetten-1.3282433


    Die eingelagerten Reifen bleiben Eigentum der Kunden. Es kann aber durchaus zu Problemen bei der Herausgabe kommen und mit zusätzlichen Kosten ist auch zu rechnen.


    Wenn es um Millionenschiebereien und Rendite geht ist das natürlich nicht wichtig, aber die Kette beschäftigt in Deutschland rund 10.000 Mitarbeiter. Das finde ich wichtig.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

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    • Offizieller Beitrag

    Oh jeh, das wäre ja ein Ding, aber ich denke man wird den Laden auf jeden Fall retten. Hört sich aber alles nicht so einfach an mit den Krediten und den Sonderzahlungen, ich hoffe die raufen sich noch zusammen.


    Allerdings ist das schon etwas seltsam das alles an den Mieten hängt? macht man sich da vorher keine Gedanken? Sind die Umsätze so weit zurück gegangen das man sich nicht mal mehr die Miete leisten kann? Wäre es nicht sinnvoller die Ursache dafür zu "beheben" anstatt die Mieten zu senken? Hmm…

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  • Sie haben sich geeinigt. Das habe ich eigentlich auch erwartet, die Deutsche Bank hat eingelenkt mit den überhöhten Mieten.


    Wenn man so die Presse liest, dann kommt folgendes raus:
    - Die Mieten sollen doppelt so hoch gewesen sein, wie branchenüblich.
    - die Lino hat nur einen Mieter, die ATU. Das wirkt also wie eine Ausplünderungsgesellschaft, um Gelder zu verschieben. Typisch für Hedgefondskonstrukte ist das. Wenn ATU in die Insolvenz gegangen wäre, wäre Lino praktisch auch mitgegangen.


    Sauberer wäre es gewesen, den ganzen Laden in die Insolvenz zu schicken und dann sauber aufzusetzen.


    Immerhin ist der Anteilseigner nun jemand, der was vom Geschäft versteht und kein Finanzgeier, der nur 30% Redite in 18 Monaten erwirtschaften will.


    P.S. diese Sorte Geschäftemacher habe ich gefressen. Es tut mir in der Seele gut, wie die im Zuge der Übernahme von VW- durch Porsche auf die Fresse geflogen sind (Porsche gehören zwar nun nur 54% statt 75% von VW, aber das Sagen haben sie trotzdem).

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P