Diff. S 202 C200 Bauj. 1997 ölt, ist es viel Arbeit den Wellendichtring zu wechseln?

  • Moin aus dem Norden, der Prüfer hat eine Undichtigkeit am Diff. hinten festgestellt. Ist es ein großer Aufwand den Wellendichtring zu wechseln?
    Bei einem Suzuki Samurai hatte ich es mal gemacht.
    Auspuff runter, Kardanwelle ab, dann müßte ich den Flansch doch abschrauben können. Würde dann ein neuer Wellendichtring reichen oder muß da auch eine Quetschhülse rein? habe leider kein Pep. Handbuch. Der Wagen hat jetzt zwar TÜV bekommen, aber ich würde die Undichtigkeit gerne beseitigen.
    MfG Matthias

    Da wo ich mit meinem Samurai stecken bleibe, 8|
    kommen andere erst garnicht hin! :smoke:

  • Hallo,
    Mercedes Diffe schwitzen seit Generationen, sofern nicht gibt's (neben Wellendichtring ersetzen) 2 Möglichkeiten:


    1) "am Öl kann's nicht liegen - da is keins drin"
    2) Ölwechsel LS SAE 75W-140


    habe mein kleckerndes mit 2) offensichtlich dicht bekommen :beer:



    viele Grüße!

  • Soweit ich weiß bzw es gesehen habe, sind die äußeren Verbindungen jeweils der Wellenstumpf und daher muss das Diff komplett zerlegt werden + nachher wieder auf korrekten Reibwert eingestellt.


    Da du die Plakette schon hast, entweder so lassen, oder etwas von dem Weichmacherzeug „Apfelsaft“(Polymeraufqueller) bzw Ölleck Additiv rein. Ansonsten halt vor dem nächsten Tüv mit Bremsenreiniger sauber machen.

  • Es kommt immer drauf an, wo das Diff undicht ist. Vorne am Halslager geht das recht easy, habe ich hier schon mal beschrieben:
    [quote='Locke1971','https://www.c-klasse-forum.de/forum/index.php?page=Thread&postID=643808#post643808']Nach 8 Monaten und ziemlich genau 20tkm, die mein billiges Dieselchen bei mir ist, hat er sich wieder mal ein kleines Wehwehchen angelacht.


    Vorletzte Woche stellte ich mein Auto ab und hatte eine Getriebeölduftwolke in der Nase. Habe dem keine so genaue Beachtung geschenkt, weil mein kleiner Kraftzwerg (Eicher-Allrad-Schmalspur) derzeit zwei oder drei inkontinente Ecken hat, und direkt daneben stand. Um den kann ich mich erst im Winter detailiert kümmern... :S
    Den machte ich auch für ein paar Ölflecken an meinem Standplatz verantwortlich... :blush:


    Es hat etwas gedauert bis ich begriffen habe, dass der Simmerring am Diffhals, am Grünen den Geist aufgegeben hat.


    Da ich die Abmessungen nicht kannte, rief ich bei MB an, zum Teileordern...
    Der Simmerring für 10,78€ ist so nicht mehr lieferbar... Er wurde ersetzt durch den Simmering XY... - dazu bräuchte ich aber einen neuen Kardanflansch... Der neue Dichtring ist ja sogar günstiger, als der alte und kostet nur 9,97... - der Flansch schlägt allerdings mit 103,-€ in Konto... :cursing:



    Kurzzeitig geisterte der Gedanke durchs Hirn, dann einfach ein anderes Diff zu verbauen.... - da liegen ja noch 2 im Regal... - zähneknirschend habe ich das Teil geordert... <X


    Gestern dann mal schnell eingebaut. Ist an sich nicht aufwendig:


    - hinterer Auspuff ab
    - das Abschirmblech über dem Kardanmittellager und dem Bügel im Fußraumbereich raus
    - Kardanwelle raus
    - Mutter am Flansch rausschrauben und Flansch abziehen - der war etwas starrsinnig, weil sich nach 20Jahren etwas leichter Flugrost auf die Verzahnung gelegt hat. Mit einem Abzieher und beherzten Aluhammerhieben ließ er sich dann doch bewegen, bevor ich den Brenner anheizen musste... X(



    - den neuen Simmerring und Flansch montieren ging fix. Reibmoment einstellen, Mutter verstemmen und alles wieder montieren, ging recht fix. Eigentlich wollte ich das alte Öl,
    dass ich erst letztes Jahr erneuert hatte, wieder reinkippen... - da darin auch schon wieder Abrieb zu finden war, hab ich meinem Grünen frisches eingeschenkt... 8)


    Viele Ecken luden wieder zum schmieren mit Fluid- und Perma-Film einem und dem Rostansatz auf meinem Auspuff habe ich eine Leinölkur gegönnt.



    Bin mal gespannt, ob und wie weit das bei den Temperaturen dort seine Wirkung entfaltet... Zumindest hatte ich bei der Probefahrt einen angenehmen Duft wie vom Grill in der Nase. Dachte erst da würde jemand Grillen und mächtig einheizen... Überland wurde mir dann klar, dass das mein köchelndes Leinöl ist, dass mir das Grillaroma in mein rollendes Wohnzimmer zaubert. - Nach der Probefahrt hatte ich richtig Kohldampf... 8o :crazy:



    Für die beiden seitlichen, an den Antriebswellenausgängen muss leider das Diff ausgebaut werden und auf die Werkbank. Der Rest ist dann nicht mehr so wild. Hinteren Deckel abschrauben, die Klemmringe für die Wellenstutzen ziehen, dann sollte man aber seitenweise, die Welle raus ziehen Simmering tauschen wieder einstecken und dann das selbe auf der anderen Seite. Die Klemmringe wieder rein, Deckel drauf, Öl einfüllen und wieder einbauen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Grüß Dich Jürgen.


    Du schreibst:- den neuen Simmerring und Flansch montieren ging fix. Reibmoment einstellen


    WIS gibt an: Drehmomentmessgerät verwenden.


    Geht es auch ohne dieses Werkzeug und wie geht es dann? Auf was ist zu achten?


    Gruß Günther

  • WIS ist ja immer ganz nett, wenn man die ganzen Spezialwerkzeuge hat. Das betrachte ich immer nur als Anhaltspunkt wie man es machen kann. Da ich aber meist nicht auf die Vorrichtungen, Messwerkzeuge und dergleichen zugreifen kann, müssen es Alternativen sein.



    Ich mache das nur nach Gefühl. Vor dem Abschrauben des Flansches prüfe ich das Reibmoment per Hand und versuche das nachher in etwa so wieder einzustellen. Habe das schon zig-mal so praktiziert und funzt. Selbst an meinem 123er, da wo auf dem Diff seit der Abdichtung schon weit über 200tkm drauf sind, kann ich nix außer leichtem Ölnebel erkennen. Ich habe locker schon 20 Diffs mit der Methode mit neuen Simmerringen bestückt und von keinem ist mir ein Schaden zugetragen worden.



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Danke für die Antwort. Hätte es ohne Spezialwerkzeug auch so gemacht. Hätte sein können, das so ein alter Schrauberhase noch irgend etwas spezielles weiß.


    Günther