Starkes Bremserubbeln bei heißer Bremse nach Bremsen aus hoher Geschwindigkeit

  • Hallo,
    ich habe das Problem, dass meine Bremse rubbelt und das ganze Auto vibriert, wenn ich das Auto auf der BAB von sagen wir 170 auf 70 runterbrenne.
    Dann vibriert es wie verrückt.
    Ok, Bremsscheiben und Beläge vorne erneuert.
    Textar, Naben mit Drahtbürstenaufsatz blank gemacht. Gleitbolzen sauber und mit speziellem Silikonfett eingefettet (wie auch vorher immer bei anderen Autos).
    Alles topp. Gutes Ansprechverhalten, gute Verzögerung. Bremse auch schön eingebremst. Mehrere 100km gefahren.
    Bis zur ersten starken Verzögerung (200-80).
    Rubbeln wie vorher, Vibrationen... Selbst extreme Bremsmanöver änderten nichts daran, denn ich dachte, dass es sich vielleicht "einbremst".
    Kühlt die Bremse ab, ist alles wieder topp. Ansprechen, Verzögerung.. alles wie es soll, kein Rubbeln.
    Heiß gebremst- rubbeln.
    An zweimalige Fehlmontage (vorher durch unbekannte Person und gleich falsch dann durch mich) glaube ich nicht.
    Die gleichen Scheiben und Beläge waren beim C 180 absolut unauffällig. Gleiche, also auch von Textar, nicht dieselben!
    Da ich es im Lenkrad spüre, denke ich, dass es von vorne kommt.
    Gleitbuchsen laufen leicht. Sättel sind nicht fest. Tragbild auf den Scheiben ist prima. Keine Anlaufspuren auf den Scheiben, keine Riefen.
    Optisch alles topp. Vorne wie hinten.
    Sehr starke Verzögerung, rubbelt. Abkühlen- wieder normal.
    Lässt sich beliebig oft wiederholen.
    Verzogene Bremsscheibe kann also kaum sein.
    Jemand eine Idee?
    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    dieses thermische Phänomen ist gar nicht mal so leicht in Worte zu fassen, da viele Faktoren hier eine Rolle spielen können und die Bremswirkung vermutlich nicht mal eingeschränkt ist:
    Theoretisch kann die Bremsscheibe beim Runterbremsen aus hohen Geschwindigkeiten durch Temperaturspitzen "kippen"
    Entgegen dem "normalen" Bremsvorgang deformiert sich hierbei die Ringfläche (allerdings im elastischen Bereich)


    Faktoren wie Bremsbeläge, Radlauf, Lagerspiel, Reifen, und Geometrie der Achsen können dieses Phänomen noch begünstigen (was bei einer Sichtkontrolle der Bremskomponenten nicht auffällt)




    viele Grüße - Ralf

  • Daran glaube ich nicht. Denn dass sowohl die ATE als auch die Textar identisch "kippen" halte ich für ausgeschlossen.
    Ich tendiere eher zu den hinteren Bremsen.
    Dabei bleiben zwei Fragen offen:
    Warum war das Rubbeln nach dem Wechsel der Bremse vorne weg?
    Hatte ich oben vergessen: erst war das Rubbeln bei der alten Bremse nur bei heißer Bremse, später (leicht) immer zu spüren.
    Warum ist es im Lenkraf zu spüren?
    GrusS

  • Also:
    Den Verdacht, dass es von hinten kommt, hätte ich auch.
    So war es zumindest, als ich den Wagen erwarb.
    Alles sah harmlos aus, aber bei schärferen Bremsungen rubbelte es mächtig und ich hätte geschworen, dass es von vorne kommt, weil auch das Lenkrad vibrierte.
    Daraufhin habe ich mich entschlossen, alle Scheiben und Beläge zu tauschen. Die waren noch aus 98.
    Erst nach Wegbau der hinteren Scheiben, war erkennbar, dass die innen, wo man durch das Abdeckblech nicht hinsehen kann, am Reibring innen dick rostig waren.
    Die ungleichen Bremskraftschwankungen hinten versetzen den Fahrschemel in Drehschwingungen und erzeugen dadurch Lenkbewegungen, die man im Lenkrad spürt.
    Nach dem Tausch war der Spuk beendet.
    Regards
    Rei97

  • Ich würde ebenfalls auf hinten tippen. Dass nach dem Wechsel zunächst nichts zu spüren war, dürfte vermutlich der Einbremsphase geschuldet sein, in der Deiner Beschreibung nach ja keine hohe Verzögerung notwendig war.


    Hätteste über einen gleichen Zeitraum mit den alten Scheiben ebenfalls nur sachte gebremst, dann wäre ja mangels Vollbremsung auch kein Rubbeln aufgefallen.

  • Vielleicht kann den Thread mal jemand in die richtige Rubrik verschieben, denn es geht hier doch meines Wissens um einen W202 M112 E28 und nicht um einen 203..., oder??


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Seit neuestem hat er es irgendwie mit dem 203... Eigentlich beteuert er ja eher immer Abneigung... :S Seit neuestem befürchte ich ein leichtes Aufkeimen positiver Gesinnung... :P


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Vielleicht sind es einfach die falschen Scheiben und Klötze für den Fahrstil*. Da sich ATE zunehmend zu einem Billiganbieter entwickelt, würde ich das fast vermuten. Denn ich denke, daß die Scheiben einfach die Hitze einer Vollbremsung nicht aushalten. Das machen die ein paar Mal mit und irgendwann kommt sie, die eine Vollbremsung, die den Schlag verursacht, der dann bleibt. Da bislang noch keine Verfärbung oder Veränderung der Oberfläche zu sehen ist, kann es durchaus sein, daß die Scheiben sehr früh an ihre Leistungsgrenze kommen, noch bevor Gefügeveränderungen sichtbar werden. Hat man ja ganz gerne mal bei Chinaware aus den Ebay-Regal, was ATE in meinen Augen inzwischen ist :thumbdown:


    Ich kaufe inzwischen nur noch Brembo oder Bosch, in Ausnahmefällen auch Original. Und die Scheiben sind bei mir wärmebehandelt (werbewirksam "hochgekohlt" genannt). Weil ich inzwischen sowas von die Schn*** voll hab von dem Ramsch, der heutzutage unter ehemaligen Markennamen verkauft wird. Ständig sind die Scheiben krumm, die Beläge verglast oder/und du hast Bremswirkung einer Kutsche von 1850. Nur vibrierten deren Holzklötze wohl nicht so... :D



    Gruß Torsten




    * = ganz normale Teilnahme am Straßenverkehr, der diese Produkte der einstigen Marken nicht mehr gewachsen sind

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Das glaube ich nicht.
    ATE und Textar identisches Verhalten?
    Rubbeln geht wieder weg.
    Gleiche Bremsen funktionierten tipptopp.
    Bosch kaufe ich nicht mehr. Rosten zu schnell.