Ruckeln beim Bremsen

  • Guten Morgen zusammen.


    Ich brauche dringend eure Hilfe ... Meine Karre macht mich noch irre ...



    Kleine Vorgeschichte :


    Ich habe mir im Februar diesen Jahres einen C220 CDI Bj. 2007 mit 170000 km (Scheckheftgepflegt)
    gekauft. Ich pendel täglich knapp 180 km Autobahn und ich habe nur positives
    über dieses Baureihe nach Mopf gehört und somit entschied ich mich für den Benz.
    Leider habe ich wohl ein Montagsauto erwischt oder der Vorbesitzer hat die
    Karre gequält - Keine Ahnung.
    Seid Februar würden folgende Teile erneuert:
    Koppelstangen, Federn hinten(da gebrochen), Achsmanschetten, Anlasser, Zweimassenschungrad,
    Kurbelwellen/Kurbelwinkelsensor, Batterie UND jetzt zum Problem, die Verfi**** Bremsen.


    Mein Schrauber hat neue ATE Scheiben/Klötze verbaut, da ich ein Ruckeln/puliseren
    beim Bremsen habe und das Lenkrad auch wackelte. Die vorher verbauten no name Teile waren verzogen
    oder hatten vielleicht einen Schlag.


    Also eingebaut, gefahren und alles TOP.


    Nach 1000 KM fingen die Symptome wieder an.
    Ich zu meinem Schrauber und er reklamierte die Teile und ich bekam über Kulanz neue
    verbaut.
    Jetzt nach ca. 4000 KM fängt der ganze Mist schon wieder an.
    Ruckeln beim Bremsen, Leichtes pulsieren und das Lenkrad flattert.
    Dann mache ich eine Vollbremsung und alles ist wieder "normal".
    Reifen sind gewuchtet und die Felgen werden auch nicht heiß (also Radlager "fest" könnte ich ausschließen oder)


    Wo kann das Problem liegen ? Brauche eure Hilfe.

  • Im Hinblick darauf, dass nach dem Tausch das Bremsen problemlos ging und erst später wieder Probleme auftraten. Vermute ich ein Hängen der Bremskolben.
    Wechselt man Bremsteile, so reinigt man die Bremsen mit. Dies wird hier sicherlich auch der Fall gewesen sein. Alles funktionierte wieder, weil kein Dreck mehr da ist.


    Nach einer scharfen Bremsung funktionierte es wieder - der (vermutete) klemmende Kolben hat sich gelöst.


    Bei der Laufleistung/dem Alter des Wagen könnten es durchaus klemmende Bremskolben sein. Sie sitzen noch nicht komplett fest, hängen aber.


    Grüße


    ... falls es auf ein Klemmen der Bremskolben hinauslaufen sollte, dann ist ein neuer Bremssattel aus dem Zubehör in der gleichen Preisklasse wie neue Bremskolben und Dichtungssätze. Nach Preisvergleichen entschied ich mich für zwei neue Sättel.

    Einmal editiert, zuletzt von gruetzi-kini ()

  • Vielen Dank für den Tipp.


    Wie kann ich es testen ob es an den verschmutzen Sätteln liegt?
    Hab auch wenig Lust immer Teile auf "Verdacht" tauschen zu lassen nach oder odyssee mit dem Zweimassenschungrad und den Sensoren. :S

    Es treten aber keine Schleifgeräusche während der Fahrt auf und die Scheiben haben keine Rillen bzw. die Klötze sind auch nicht einseitig verschlissen.

    Manchmal habe ich auch das Gefühl das beim betätigen des Bremspedals ca 2-3 cm treten muss bis was passiert und später hat das Pedal einen großen - ich nenne es mal "Widerstand" - ,
    das es durch einfaches antippen gleich voll in die Eisen geht. Bremsflüssigkeit wurde getauscht und gelüftet und genug Flüssigkeit drin.

    Hast du eine ungefähre Hausnummer was die Kolben mit Dichtungen kosten ca?


    Gruß

  • Für die Kolben gibt es bei Mercedes einen Repsatz (neue Dichtungen und Staublippen), kostet laut EPC 17€ für eine hintere Zange und 25€ für eine vordere. So wie du schreibst dass dein Schrauber die Bremsen gemacht hat, machst du es wohl nicht selber, zwei Sättel sind aber in einer Stunde gut zu schaffen.


    Die Frage ist halt, welcher Kolben hängt. Die alten Scheiben waren alle in Ordnung, Innen und außen? Hinten hängen gerne die inneren Kolben, das hatte ich auch schon, führt zu genanntem Ruckeln. Plastilube oder Kupferpaste bei den neuen Belägen mit auf den Sattel getan, Führungen gereinigt? So komplex ist eine Bremsanlage ja nun auch nicht.


    Zu deinen übrigen Wehwehchens am Auto:
    Passiert halt, gebrochene Federn hinten bei der Raumlenkerachse sind nichts außergewöhnliches, Batterie hat nun mal eine begrenzte Lebensdauer (6-8 Jahre idR), Koppelstangen verschleißen nach Kilometern und weniger nach der Zeit. Hohes Tempo, mehr Verschleiß. Die Achsmanschetten kannst du unter falscher Montage verbuchen, der Anlasser, tja, da wird gerne und viel weggeworfen, was man auch für kleines Geld hätte vielleicht noch reparieren können.

  • Also mir kommt es so vor, dass das Ruckeln auf der Seite beim Lenkrad seinen Ursprung hat.



    Ja, ich hab da kaum Ahnung von und gerade bei den Bremsen bin ich lieber auf der sicheren Seite :thumbup:


    Bei den alten Scheiben konnte man nichts auffälliges sehen. Keine Rillen oder Ähnliches.
    Mein Schrauber hat alles gereinigt und wie gesagt es ging jetzt ja knapp 4000 km gut.
    Was mich irgendwie wundert, da das Problem ja nur sporadisch auftaucht und nicht permanent. ?(


    Heißt das also, wenn einer der Kolben hängt, die Kraft nicht gleichmäßig auf die Scheibe verteilt wird und somit das Ruckeln entsteht?
    Sorry für dir vielleicht blöde Frage, aber man lernt ja nie aus :D


    Die Wehwehchen sollten ja nur schildern was ich alles in diesem kurzen Zeitraum in die Karre investieren musste. Zwar ist vieles
    davon Verscheißt, aber bei dem Zweimassenschwungrad war selbst Mercedes überrascht. Das hatten sie angeblich bei diesem Modell noch nie das es ne Unwucht hatte.

  • Also:
    Rubbelne Bremsen nach etwa 4000km lassen auf einen Planschlag schließen.
    Dieser darf nicht grösser als 0,02mm in Bremsscheibenmitte sein, sonst kommt es zu Streichelverschleiß und dadurch zu einem Dickenfehler.
    Er kann durch Rost auf der Nabe kommen, aber auch durch ein bei Glätte auf den Bordstein rutschen.
    Deshalb reinige ich die Anlagefläche vor Verbau einer neuen Scheibe mit einer Drahtbürste auf der Flex.
    Wenn die Scheibe dann montiert ist(dazu sind 5 kurze Sechskantschrauben M12oderM14 x 1,5 nötig), kommt die Messuhr zum Einsatz.
    Regards
    Rei97

  • Heißt das also, wenn einer der Kolben hängt, die Kraft nicht gleichmäßig auf die Scheibe verteilt wird und somit das Ruckeln entsteht?

    ja. eine Seite der Scheibe wird heißer als die anderen -> Verziehen der Scheibe -> ruckeln

  • Ich würde mal eher wie Rei97 schon sagte, auf den Planlauffehler schließen, da beim Einbau der Scheibe auf Kulanz, der gleiche Fehler bei der Montage gemacht wurde, wie beim ersten Satz, zumal der 204 meines Wissens auch hinten Schwimmsattelbremsen hat, und somit die unterschiedliche Kolbengängigkeit gar nicht zum tragen kommt... :P


    Aber letzlich läßt sich das nur mit ner systematischen Fehlersuche, jedoch nicht mit nem blinden Teileweitwurf in den Griff bekommen.



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Da hilft nur systematisches Vorgehen...


    Planlauf kann sein, glaub ich aber nicht. Denn der wäre ja immer da und nicht erst nach 4000km. Jedenfalls wenn er die URSACHE sein soll. Wenn du Planlauffehler hast, dann ist das das Symptom, nämlich eine nach mehreren tausen Kilometern verzogene Bremsscheibe.


    Meine Vermutung ist auch ein hängender Sattel. Und jetzt gilt es herauszufinden, ob das so ist und vor Allem: Warum er hängt.


    Hängt der Sattel?
    - Laß, wenn der Fehler auftritt, dein Auto ohne zu bremsen mal ausrollen: Hast du das Gefühl, daß er gehemmt ausrollt oder frei rollt?
    - "Befingere" mal die Felgen und Radnaben. Haben alle eine annähernd gleiche Temperatur? Zumindestens auf einer Achse sollte diese relativ gleich sein. Vorsicht, nicht gleich in die Felge auf die Radnabe tatschen, könnte heiß sein. Lieber rantasten...
    - Hebe zuhause die Kiste mal hoch und "dreh mal am Rad". Dreht es frei? Mach das rundum, oder halt nur vorne, wenn da die Symptome auftreten. Leichte, leise Schleifgeräusche sind dabei durchaus normal...



    Es muß nicht immer die "ganz große Sause" mit neuen Sätteln sein. Ein Sattel kann auch hängen, wenn er 100% in Ordnung ist und der Bremsschlauch hat eine Macke. Z.B. zugequollen. Dann kann es durchaus sein, daß der Druck beim Bremsen durch die Engstelle durchgedrückt wird, es bremst zunächst ganz normal, aber beim Loslassen des Pedals kann er nicht mehr komplett weg vom Sattel und es bremst unbemerkt weiter. Bei einer Vollbremsung wird kurzfristig durch "Überdruck" aufgemacht und alles ist erstmal wieder gut...



    Und wie meine Vorredner schon sagten: Sättel kann man überholen! Also Privatpersonen mit Ahnung (!!) können das. Werkstätten wollen es eher nicht können, warum auch immer. Aber vielleicht hast du ja Glück und deine Werkstatt kann es doch... :D
    Neben den üblichen Verdächtigen, den Vierkantdichtringen an den Kolben können freilich auch die Führungsbolzen des Sattelträgers hängen (sofern es sich um eine Faustsattelbremsanlage handelt). Die berühmten Manschetten haben mit der grundlegenden Funktion des Sattels erstmal nichts zu tun, die dichten den Kolben nur gegen Schmutz ab. Theoretisch funzt ein Sattel auch ohne Manschetten, allerdings nicht besonders lange... Nur wenn man einen Sattel überholt, macht man am Besten Alles neu, was aus Gummi ist, weil's Pfennigartikel sind und eh ausgebaut werden.



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"