Kühlwasser-Ausgleichsbehälter am Schlauchanschluss undicht

  • Hallo zusammen,


    ich mal wieder mit meinem scheinbar von Vorbesitzern ordentlich verbastelten Tee :S


    Nachdem ich nun nach Benzinrücklaufleitung und defekter Visco erstmal wieder mit beruhigterem Gefühl ein paar Kilometer Autobahn fahren konnte, habe ich eben bei der Ölstandskontrolle eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Am und um den Ausgleichsbehälter des Kühlers (beim C 240 rechts hinten, nicht direkt am Kühler) sind nach dem Abstellen feuchte Stellen sichtbar, auf dem Rand des Ausgleichsbehälters steht sogar ein wenig Kühlwasser (siehe Bilder). Und ja, das gummiartige, schwarze Zeugs unten am Behälter ist sicher nicht original, aber auch nicht von mir :)


    Scheinbar drückt es am Anschluss zum oben abgehenden Schlauch heraus. Da ich dort auch gleich diese weiße Wulst entdeckt habe, habe ich den Schlauch mal vorsichtig angefasst und das wurde dann gleich mit einem üblen Knirschgeräusch quittiert. Allem Anschein nach ist die Plastiknase, auf der der Schlauch steckt, gebrochen. Ich denke jetzt mal, das weiße Zeugs ist Heißkleber oder etwas ähnliches und ein Vorbesitzer hat da schon gebastelt. Ich habe erstmal auf weitere Experimente verzichtet, denn wenn ich das Teil jetzt versehentlich ganz abbreche, stehe ich definitiv mal wieder ohne Auto in der Botanik. Kühlwasserstand habe ich auch noch nicht kontrolliert (noch zu heiß), ich habe aber zum Glück noch keine Temperaturprobleme, der Stand scheint also noch ausreichend zu sein.


    Jetzt aber zu meinen Fragen:

    1. Dass ich wohl einen neuen Ausgleichsbehälter brauche, steht wohl außer Frage. Hat den schon mal jemand getauscht und weiß wie teuer das wird und ob man das als Laie auch selbst machen kann? Ich habe hier schon ein neues Thermostat liegen, dass ich am Wochenende einbauen wollte und dazu muss ich ja auch einen Teil des Kühlwassers ablassen. Wäre dann der Tausch des Behälters gleich mit möglich? Oder ist das ein Fall für die Werkstatt?


    2. Wieviel Druck ist auf dieser (Überlauf?)-Leitung? Es ist die Leitung, die zwischen Kühler und Motor wieder in den Kühlkreislauf zurück geht. Ich habe ab Freitag Urlaub, muß aber morgen zwingend nochmal eine längere Strecke (ca. 200 km Landstraße) fahren. Wie aussichtsreich schätzt ihr die Idee ein, die Verbindungsstelle erstmal mit ordentlich Heiß-/Sekundenkleber/Dichtmittel oder ähnlichem zu behandeln? Der Behälter scheint ja eh nicht mehr zu retten zu sein, und auf einen Meter neuen Schlauch kommt es dann ja dann auch nicht mehr an. Ich hätte dann aber die Chance, bis Freitag noch über die Runden zu kommen.


    Ich weiß, Glaskugel und so :D Aber wenn der anliegende Druck nicht zu stark ist, dann kann jemand vielleicht aus der Erfahrung grob abschätzen, ob die Idee völlig sinnfrei ist oder es zumindest einen Versuch wert ist.


    Wie immer vielen Dank vorab und viele Grüße,
    Stefan



    • Offizieller Beitrag

    Nabend!


    Wenn Du den Thermostat wechselst muss ja ohnehin das Kühlwasser raus (zumindest teilweise). Da ist es kein Großer mehraufwand mehr, den Behälter zu tauschen. Der ist mit 2 Muttern und einem Gummipuffer fest. Von unten geht ein Kühlwasserschlauch dran und von oben der dünne. Außerdem steckt von unten der Sensor drin. Wenn das Kühlwasser raus ist ist das eine Sache von 5 Minuten.


    Behälter und Schlauch hab ich noch da von meinem Schlachtwagen. Wenn Deine Fahrt am Freitag die A61 hoch führt, kommst Du quasi bei mir vorbei ;) Ansonsten lässt sich der Kram aber ja auch gut verschicken.


    Die Frage mit dem Druck kann ich Dir natürlich nicht beantworten. Wenn es aber bis jetzt gehalten hat, wird es wohl diese Fahrt auch noch halten, wenn Du nochmal reichlich Kleber draufschmierst. Aber Garantie darauf wird Dir hier wohl niemand geben ;)


    Gruß aus Euskirchen
    Daniel

  • Ich fürchte, das Problem in nicht nur Dein inkontinenter Kühlwasserausgleichsbehälter. Da hat offenbar jemand mit Karosseriedichtungsmasse rumgepappt. Denke eher an ein zugeschmiertes Rostloch, neben Deinem Behälter am Radlauf.... <X


    Nen gebrauchten Behälter hat jeder Autoverwerter normalerweise liegen und neu würde der auch nicht die Welt kosten. Ob und in wie weit das Ganze 200km aushält, kann Dir keiner zu 100% beantworten. Ich an Deiner Stelle würde die Tour wenn irgent möglich verschieben. Thermostat und Behälter wechseln. Wenn Du morgen früh, vor 9 Uhr, beim :stern: -Händler anrufst, kann es sein, dass er um 14Uhr den Behälter schon für Dich bereit liegen hat... 8o


    Für nen 5er plus Porto kann'st auch gerne nen Gebrauchten von mir haben... - aber wegen Versand wird das wohl etwas dauern... :rolleyes:


    Viel Spaß und Glück beim Schrauben.... :thumbup:



    Gruß



    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hallo,


    danke für die fixen Antworten :)

    Ich fürchte, das Problem in nicht nur Dein inkontinenter Kühlwasserausgleichsbehälter. Da hat offenbar jemand mit Karosseriedichtungsmasse rumgepappt. Denke eher an ein zugeschmiertes Rostloch, neben Deinem Behälter am Radlauf....

    Ja, fast 17 Jahre und diverse Vorbesitzer haben einige, teils unschöne Verbastelungen hinterlassen, dessen bin ich mir bewusst... wenn du wüsstest, was an meinem Kraftstofffilter anstelle der Hohlschraube verbaut ist, würde dich nichts mehr wundern :D
    Wenn mich das Schätzchen endlich mal dazu kommen lassen würde, diese Themen anzugehen, wäre ich ja schon froh, aber im Moment kommt eine Baustelle nach der anderen, die erstmal wichtiger scheint.


    ich muss morgen Abend meine Tochter im Westerwald zum lang erwarteten Ferienaufenthalt bei mir abholen. Deshalb ist das mit dem Verschieben der Tour auch nicht so einfach. Und da ich am letzten Tag vor dem Urlaub zwingend im Büro erscheinen muß, bleibt mir wohl auch nur, das Risiko in Kauf zu nehmen. Tape, Fugendichtmasse und Kleber liegen für morgen früh bereit - drückt mir die Daumen!


    Behälter und Schlauch hab ich noch da von meinem Schlachtwagen. Wenn Deine Fahrt am Freitag die A61 hoch führt, kommst Du quasi bei mir vorbei

    Meine Tour morgen führt mich zwar in die andere Richtung, aber bis zu Dir ist es ja von hier aus nicht wirklich weit. Und wenn ich anfange, die Schrottplätze hier abzuklappern, kommen auch einige Kilometer zusammen. Also wenn du Freitag Zeit hast nehme ich dein Angebot sehr gerne an :thumbup:
    Ich melde mich gleich bei dir per PN.



  • So, heute hatte ich endlich Zeit und passendes Wetter und habe den Austausch des Ausgleichsbehälters und des Thermostats in Angriff genommen. Leider war nach Demontage der Schutzverkleidung unter dem Motor schon Schluss: Die Ablassschraube am Kühler lässt sich nicht lösen! Angeblich wird diese rote Plastikschraube ja nur mit der Hand festgezogen und sollte ja dann eigentlich auch recht einfach wieder zu lösen sein. Aber bei mir sitzt sie so fest, dass ich sie auch mit Schraubenziehern, Zangen und mittelmäßiger Gewalt keinen Milimeter bewegen konnte. Und ohne einen Teil des Kühlwassers ablassen zu können, musste ich die Aktion erstmal wieder abbrechen.


    Meine Versuche haben schon deutliche Spuren hinterlassen und ich habe die Befürchtung, dass mehr Kraft im schlimmsten Fall die Schraube abreißen könnte.


    Hat jemand einen Tipp, wie sich die Schraube lösen lässt? Oder läuft das jetzt im schlimmsten Fall auf einen neuen Kühler hinaus?



    Grüße,
    Stefan

  • Du kannst das Wasser auch über den Zulaufschlauch vom Motor unten ablassen. Die Ablassschraube müßte es auch einzeln geben. Zur Not auch auf dem Schrottplatz.


    Bist Du Dir sicher, dass Du in die richtige Richtung gedreht hast? Mit dem Schraubenzieher kann es mitunter etwas schwer gehen, mit der Zange sollte die Schraube aber zum Lösen gebracht werden... :P


    Habe es auch schon geschafft, die abzureisen... habe aber den Vorteil bei Ersatzbedarf, einfach ins Regal greifen zu können und ein Gebrauchtteil parat zu haben... 8o



    Gruß



    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Du kannst das Wasser auch über den Zulaufschlauch vom Motor unten ablassen. Die Ablassschraube müßte es auch einzeln geben. Zur Not auch auf dem Schrottplatz.

    Soweit habe ich es nicht unter den Motor geschafft, mangels Grube/Hebebühne war das mit Wagenheber und Unterstellbock schon bis zur Ablassschraube recht umständlich.

    Bist Du Dir sicher, dass Du in die richtige Richtung gedreht hast? Mit dem Schraubenzieher kann es mitunter etwas schwer gehen, mit der Zange sollte die Schraube aber zum Lösen gebracht werden...

    Wenn die Schraube ein übliches Rechtsgewinde hat, dann ja :D
    Meine Versuche haben die Schraube von außen schon ordentlich ramponiert. Der Kunststoff scheint so weich zu sein, dass jeder Krafteinsatz schon zu viel ist. Und eine Zange lässt sich durch das knapp neben der Schraube sitzende Blech (eine Art Halter für zwei Kabel/Schläuche) leider auch nur halbherzig ansetzen.

    Habe es auch schon geschafft, die abzureisen... habe aber den Vorteil bei Ersatzbedarf, einfach ins Regal greifen zu können und ein Gebrauchtteil parat zu haben...

    Ja, das war meine Befürchtung. Da "mein" Ersatzteilregal 30 km entfernt ist (NL) und mein Vermieter sicherlich auch nicht glücklich über 8 Liter Problemstoff wäre, die statt über den Ablaufschlauch in den Kanister stattdessen unkontrolliert in die Botanik laufen, wollte ich das nicht riskieren :whistling:


    Morgen muss ich eh zur NL, dann frage ich gleich nach einer neuen Schraube. Und für den nächsten Versuch werde ich dann wohl oder übel eine Mietwerkstatt bemühen müssen.


    Aus reiner Neugier: Wenn die Schraube abreißt, ist es dann nicht problematisch, die Reste aus dem Ablaßstutzen zu entfernen?

  • Reste von abgerissenen Schrauben lassen sich meist leicht herausdrehen, sofern man sie fassen kann, da sie nicht mehr formschlüssig verspannt sind und keine hohen Reibwerte zum drehen überwunden werden müssen.



    Gruß



    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • So, hab gestern mal eine Mietwerkstatt ausprobiert um nun endlich das Kühlwasser- und Thermostat-Thema abzuschließen. Vorher war ich noch bei MB und habe 4,5 l Original Kühlmittel mitgenommen, was auch nur unwesentlich teurer war als ein (nicht freigegebenes) Mittel im freien Teilehandel.


    Mit ein wenig Unterstützung ließ sich die Kühlerablassschraube dann auch zerstörungsfrei lösen. Da jedoch der Metall-Dichtring an der Schraube schon deutlich rostig war, habe ich die komplette Schraube durch eine neue ersetzt (rund 4,50 EUR inkl. Dichtring, den es auch einzeln zu kaufen gibt).
    Der Austausch des Ausgleichsbehälters war dann auch ein Kinderspiel, dank passender Leih-Nuss der Werkstatt ist nun auch das Thermostat getauscht und zum ersten Mal seit ich meinen T fahre erreicht die Temperaturanzeige den Normalstand.

    Jetzt muß ich nur noch in den nächsten Tagen durch Nachfüllen den Frostschutzanteil "optimieren" und dann ist hoffentlich eine weitere Baustelle für die nächsten Jahre abgearbeitet ^^