verkokte Ventile erfolgreich freifahren ?

  • Hallo


    Erstmal will ich mich vorstellen.
    Mein Name ist Dirk, 42Jahre alt und lese in diesem Forum schon mehrere Jahre mit.
    Ich komme aus dem Raum Paderborn.


    Ich fahre einen.
    C180 Kompressor
    Baujahr 2003
    108500 Km
    5. Gang Automatik
    Tempomat
    Motor ist ein M271


    Fahrzeug war ein Renterfahrzeug, den ich mit 86000 Kilometern vor 1 1/2 Jahren gekauft habe.
    Ich bin 2. Besitzer.
    Ich fahre 80% Kurzstrecke (10km) zur Arbeit.
    Fahre auch immer niedertourig, bin also kein Heizer.


    Folgende Reparaturen wurden bisher in einer Freien Werkstatt durchgeführt.


    - Feder vorne links gewechselt (war gebrochen)
    - Spurstangenkopf rechts gewechselt. ( War leichtest Spiel drin)
    - Oelwechsel


    Nun zu meinem Problem:
    Am Anfang dieser Woche ließ ich mein Auto für ca. 2 min im Leerlauf stehen. Darauf find die MKL an zu leuchten und das Auto lief nur auf 3 Zylindern.
    Ich stellte das Auto sofort aus und startete neu. Er lief dann ganz normal. Auf Fahrstufe "D" blieb er auch am laufen.
    Sobald ich aber auf "P" stelle dauerte es ca. 20 sek und er lief wieder nur auf 3 Zylindern.


    Ich bin darauf hin sofort zur Werkstatt (ca 2km) gefahren und habe den Fehler auslesen lassen.
    Resultat:
    - Zündaussetzer Zylinder 1


    Man sagte mir "Wird wahrscheinlich Zündkerze oder Spule sein". Das Auto blieb zur Überprüfung da.
    Am Abend dann Rückmeldung von der Werkstatt.
    Waren nicht die Zündkerzen oder Spulen sondern es kommt vom Zylinderkopf.
    Kompressionsmessung wurde gemacht.
    - 1. Zylinder 10bar
    - 2. Zylinder 13bar
    - 3. Zylinder 10bar
    - 4. Zylinder 13bar


    Wahrscheinlich verkokte Ventile. Ich solle versuchen den Motor frei zu fahren. Mal richtig treten.
    Wenn das nicht hilft muss der Zylinderkopf gewechselt werden.


    Im Internet finde ich allerdings das nur das wechseln des Zylinderkopfes hilft oder das Nacharbeiten bei einem Instandsetzer.



    Jetzt zu meiner Frage:
    - Hat es schon jemand erfolgreich geschafft den Motor frei zu fahren, nach dem die MKL anging.
    - Könnte ich durch das fahren unter Volllast noch alles schlimmer machen. (Ventile laufen heiß. Verbiegen. Brechen ab)
    - Welche Alternativen habe ich noch. Ich habe keine 3000 Euro zuviel.



    Ich würde mich sehr über Antworten freuen.




    P.S. Ach ja mein Name hat nichts mit meiner Fahrweise zu tun.

  • Tanke mal V-Power oder das Ultimat von Aral und dann ab auf die Bahn. Da hast die größten Chancen das weg zubekommen. Wenn das nicht hilft evtl en Zusatz in Tank, dir überzeugen mich persönlich aber net.


    Gruß Patrick

    Komm auf die dunkle Seite , wir haben Kekse !

  • Ventielreiniger rein und die anweisungen auf der Dose befolgen,wird im SLK Forum geraten weil die oft wenig Kilometer fahren.
    Ich persöhnlich fahr solche Fahrzeuge frei.Du darfst nur nicht auf die Bahn und Bleifuß kacheln.
    Langsam dran gewöhnen,ab und an mal längere Strecke fahren und dabei langsam das Tempo erhöhn.
    Dabei ist die längere Strecke wichtiger als das Tempo.

  • Verkokte Ventile gibt es heutzutage doch nicht mehr.
    Kein Bleiteratethyl mehr im Sprit mit Bleirückständen bei der Verbrennung.
    Kaum Ölverbrauch, daher keine Ölkohle an den Ventilen.
    Saubere, weil lambdagesteuert, Verbrennung.


    Ansonsten würde ich es auch wie Jürgen schrieb machen. Additiv rein, Ölwechsel machen, falls an verklebten Kolbenringen liegt, dann den Motor gut warmfahren. Ca 15-20 km, dann langsam aber stetig schneller fahren.
    Ruhig insgesamt eine Tankfüllung einplanen. Dann sollte es nicht mehr an klebenden Ringen oder verkokten Ventilen liegen.
    Grüße
    Stefan

  • Also das mit den verkokten Ventilen wurde mir von einer Mercedes Niederlassung bestätigt.
    Allerdings nur für Motoren der M271 Reihe vor 2005.


    Der Meister sagte:
    Da hat Mercedes Mist gebaut. Die ersten Motoren wurden mit zu enger Ventilführung gebaut.
    Dann wurde versucht mit stärkeren Ventilfedern den Fehler zu kompensieren.
    Brachte aber auch keinen Erfolg.
    Ab 10/2005 wurde der Zylinderkopf vom M271 mit härteren Ventilsitzen und größerer Ventilführung gebaut.
    Zusätzlich wurden auch die Einspritzdüsen von 3loch auf 5loch düsen geändert.


    So war die Aussage vom Meister.


    Aber ich möchte allen schonmal Danke sagen.


    Habe heute von Liquid Moly Ventilfrei mit in den Tank gegossen und bin dann erst mal 15km bei 2000 U/min
    losgefahren. Als er dann schön warm war habe ich die Drehzahl auf 3000 U/min erhöht.
    Das habe ich so ca. 8-10Km gemacht. Danach habe ich für 30km die Drehzahl an knapp 4000 U/min
    gehalten.


    Danach langsam nach Hause.


    Gerade im Stand 10min laufen lassen. Kein Fehler aufgetreten.
    Es scheint besser geworden zu sein.


    Aber ich werde weiter berichten.

  • Also:
    Schön, wenn selbst 4000upm schon zu einem positiven Effekt geführt haben, aber das solltest Du öfters machen mit steigender Tendenz.
    Man glaubt nicht, wie positiv ein verkokter Rentnerbenz sich von der Leistung und vom Verbrauch verbessert, wenn er mal richtig über 100km frei geblasen wird.
    Bei leerer, unbeschränkter BAB ist eine Vollgasfahrt mit 200 auch nicht unbedingt spaßfrei.
    Regards
    Rei97

  • Spart euch diese chem. Wundermittel - die bringen eh' nix... 8o


    Eine gepflegte Tour über die Bahn, bei sich langsam steigender Drehzahl über min. ne Stunde sollte man dem Motörchen mal gönnen.


    Hab das gestern mit dem 290er meines Vaters gemacht, der mir in den Ohren lag, daß sein Auto nicht vernünftig läuft...


    Musste Anhänger mal schnell nach Nürnberg, um ne Tonne Strahlsand abzuholen. Hinzu auf der Bahn, zurück über Bundesstraßen. Bei den ersten Steigungen hab ich mich direkt geschämt :blush: mächtige Rußwolken, die das Abgasrohr verließen...


    Mit jeder Rußwolke hing er besser am Gas und nach 20km war das Rußen nur noch zart, selbst unter Last... :thumbup:


    Als mein Vater wieder mit mir das Auto tauschte, rief er mich noch von Unterwegs an, was ich mit seiner Karre gemacht hätte... :P



    Gruß




    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • So, 300Km später.
    Davon 200Km auf AB will ich noch mal einen Statusbericht abgeben.


    MKL geht jetzt auch wärend der Fahrt an.
    Werde jetzt den Zylinderkopf überholen lassen. Habe ein Angebot über 1800,- Euro.
    Wahrscheinlich wird das aber erst Ende nächster Woche etwas oder sogar erst übernächste Woche.



    Mein Résumé zu dieser ganze Sache.


    Sollte bei einem W203 von vor 2005 mit M271 Motor die MKL angegehen und MB schlägt den Wechsel des Zylinderkopfes vor.
    Dann ist der Versuch die Ventile freizufahren, vergebene Mühe !
    Vieleicht bin ich auch nur zu Ungeduldig. Aber dieses ewige Lampe an und wieder aus geht mir auf den Wecker.


    Ich sage allen Danke für Ihre Ratschläge, das mag für den W202 oder älter auch alles klappen.
    Aber scheinbar nicht für den W203.



    Ich melde mich wieder wenn der Zylinderkopf überarbeitet wurde.