220`er oder 270`er mit höherer Laufleistung?

  • Hi!


    Mercedes hat mich überzeugt (fahre einen W211). Nun soll als Zweitwagen ein S203 220 CDI oder 270 CDI folgen. Da mein Budget nicht sehr üppig ist, hatte ich mir gedacht diesen Wagen mit höherer Laufleistung zu nehmen. Ich dachte an folgendes:


    Baujahr 2002-2003, Diesel, 200-250 Tkm.


    Sollte man bei diesen Daten einen Schaltwagen oder doch eher Automatikgetriebe wählen? Und bei wieviel Kilometern ist jeweils der Zahnriemen bzw. Steuerkette fällig?


    Ich werde natürlich darauf achten, dass der Wagen Scheckheftgepflegt - und generell geplegt ist. Gibts sonst noch Tips, Anregungen oder Beachtenswertes??


    Vielen Dank schonmal.

  • Also fangen wir mal an :D


    Ein Mercedes hat keinen Zahnriemen der gewechselt gehört, ein Mercedes hat immer eine wartungsfreie Steuerkette. Die Automatik ist unproblematisch, insbesondere wenn man sich auch um die Pflege gekümmert hat und der Getriebeölwechsel (nach 60.000) gemacht wurde. Zudem passt sie viel besser zu der Charakteristik des OM611 / OM 613 als ein Handschaltgetriebe. Diese Handschaltgetriebe im 203er haben auch, gerade beim vorMopf, ein Problem mit der Schaltbarkeit. Gern geht der erste Gang nur im Stand und mit sehr viel Kraft rein, ebenso kann es Probleme beim wechsel von 1. - 2. Gang geben. Liegt am Schaltblock, der im schlechtesten Fall defekt ist und ausgetauscht gehört. Öfters wurden in der Zeit auch komplette Getriebe getauscht auf Grund dieses Fehlerbild.


    Der 270 CDI (OM613) ist real wesentlich kraftvoller als er auf dem Papier angegeben ist. Der Motorlauf ist sehr rauh, wie ein SChiffsdiesel, aber das Ding macht schon Spaß. Im Unterhalt ist der aber teurer als ein 220 CDI, zudem ist es beim 270er schwieriger einen DPF zum nachrüsten zu finden. Der 5-Zylinder hat zudem immer eine Klimaautomatik drin, da Serie. Die Vierzylinder hatten die Klimaautomatik zu diesem Zeitpunkt als Sonderausstattung, da würde ich also genau schauen ob der Wagen eine EC/ Rest oder EC Taste hat.


    Bei der hohen Laufleistung kann bei diesen Diesel auch gern ein Injektor kaputt gehen oder eine Glühkerze defekt sein. Der Austausch ist relativ preiswert zu machen, das Problem ist halt, meist ist das Zeug so festgebacken, dass man im dümmsten Fall einen neuen Zylinderkopf braucht. Da beim Ausbau das Bauteil abgerissen ist. Ich würde bei der Besichtigung in jedem Fall unter die Plastikabdeckung schauen. Wenn es da verkrustet aussieht, lieber fingerweg.


    Abgesehen davon, habe ich hier auch eine sehr ausführliche Kaufberatung gepostet, da würde sich ein intensiverer Blick lohnen ^^. Darüber hinaus ist es interessant zu Wissen, was Du denn ausgeben willst und was für Vorstellungen du zu Ausstattung hast. Ebenso ist das Fahrprofil interessant. Die Dinger haben alle nur Euro 3, also gelbe Plakette.

  • Ein Injektor mit Arbeitszeit kostet bei MB fast 500€, also günstig ist anders.


    Du solltest bei der Testfahrt in den Spiegel schauen wegen dem Ruß. (sehr starkes Rußen: defektes Saugrohr oder Injektor)
    Weiters solltest du den Wagen sobald er warm ist mal richtig die Sporen geben, könnte sein dass die EPC-Meldung kommt. (Hochdruckpumpe, oder MSG könnten der Grund sein)



    mfg

  • Hi


    an Deiner Stelle würde ich mich für den 220 CDI entscheiden. Dieser Motor läuft bei guter Pflege ewig. Die 270 CDI Motoren sind therminsch stark belastet und die Reihen 5 Zyl. sind anfällig was die Zylinderkopfdichtung angeht. Sie geht in der Regel hinten am 5 Zyl. durch. Deshlab würde ich Dir bei der Besichtigung empfehlen das Kühlwasser auf Ölrückstände zu Prüfen bzw. den Öldeckel auf weisem Schaum und das Abgas auf weisen Rauch zu prüfen.
    Meine Erfahrung und die meiner Freunde ist, dass je nach Belastung die Zylinderkopfdichtung zwischen 60 und 100 tkm platt ist und eine neue eingebaut werden muss.


    Ansonsten läuft der Motor zwar rauh hat aber ein schönes Drehmoment und verbraucht relativ wenig Sprit.


    Grüße Sixtus


    P.s. Ich empfehle niemand die Reihenmotoren ( 5 und 6 Zylinder ) von Mercedes sondern nur die V Motoren, da das Thema Zylinderkopfdichtung bei allen Reihenmotoren von Mercedes die mehr als 4 Zylinder haben ein Thema ist.

  • Hallo Sixtus,


    was schreibst du da, die Mercedes 5 Zylinder Reihenmotoren haben ein Problem mit der Kopfdichtung? Und die soll alle 60 bis 100 tkm kaputt sein?


    Das habe ich so noch nicht gehört. Mein erster Mercedes war ein 250er mit 440ooo km auf der Uhr. Soweit ich weiß hatte der noch die achte Zylinderkopfdichtung drin. Ich kenne auch 5 Zyl. Sprinter, die jenseits der 300ooo geschwartet wurden, ohne dass da ständig die Kopfdichtung gemacht werden musste ... die hätte man ja fast zum Bordwerkzeug dazulegen können, wenn die nur 60ooo hällt.


    Also erklär das Thema mal bitte etwas ausführlicher, interessiert mich echt, wiel ichs so noch nicht gehört habe.


    Gruß
    Martin

  • Hallo,


    wenn das Budget eh schon knapp ist, eher zum 611er greifen. Der 612er (nicht 613, der passt nich in nen 203 :thumbup: ) hat natürlich die höheren laufenden Kosten. Anfälliger, oder problematischer ist er keinesfalls da es prinzipell der 611er mit nem 5. Zylinder zusätzlich ist, die Technik ist identisch. Somit hat er auch die gleichen Schwachstellen, Injektoren, EKS, HFM, Zuheizer oder Kurbelgehäuseentlüftung.


    Beim 612er sollte noch bedacht werden, dass man, bedingt durch den kurzen Motorraum, recht schlecht am Riementrieb arbeiten kann, folglich höhere Werkstattkosten. Eine defekte Kopfdichtung beim 611 oder 612 ist mir gänzlich unbekannt. Bei einem 270er mit Automatikgetriebe IMMER regelmäßig Ölwechsel durchführen, auch mal die EHS ausbauen (lassen) und die Ventile reinigen. Durch das recht hohe Drehmoment ist das Getriebe natürlich stärker belastet, erst recht wenn der Wagen oft mit Anhänger unterwegs war (bietet sich ja beim 270er an ;-)).


    Aber bei der Laufleistung musst du auf jeden Fall ganz genau hinschauen, da du anscheinend nicht vom Fach bist, würde ich dir von deiner Idee grundlegend abraten!